Das Schreiben von Texten ist für SchülerInnen keine leichte Aufgabe - vor allem nicht für diejenigen, die Deutsch als Zweit- bzw. Fremdsprache erlernen.
Aber vielleicht habt ihr auch schon einmal bei euch selbst gemerkt, dass das Schreiben und Formulieren von Texten nicht so einfach ist, selbst wenn das Sprechen leicht fällt. Tatsächlich unterscheiden sich mündliche und schriftliche Sprache so sehr voneinander, dass das Erlernen der Schriftsprache dem Erlernen einer ganz neuen Sprache nahekommt! Das heißt also: Unsere SchülerInnen erlernen gerade zweimal die deutsche Sprache und was sie in einem Bereich lernen, stimmt in anderen gar nicht mehr.
Diese kleine Sammlung an "Anleitungen" soll den SchülerInnen, aber auch euch, dabei helfen, "gute Texte" für die Schule zu schreiben.
Noch ein paar Worte zur didaktischen Überlegung hinter dieser Sammlung:
Es ist wissenschaftlich belegt, dass es sehr sinnvoll ist, den SchülerInnen ein sogenanntes "Scaffolding" ( zu deutsch: Gerüst) anzubieten, um ihren Lernprozess zu fördern. (Interessierte lesen den Aufsatz "An sprachlicher Heterogenität ausgerichteter
Deutschunterricht: Integrative Förderung von Schreibkompetenz" von Lara Warlich aus dem Jahr 2016)
SchülerInnen Worte oder Formulierungen "vorzusagen" ist also nicht schädlich fürs Lernen sondern gut und sogar förderlich! Auch wenn die gedanklichen Inhalte von den SchülerInnen selbst kommen sollten, ist von ihnen nicht zu erwarten, dass sie ihre Gedanken angemessen schriftlich ausdrücken können.
Aber - und hier der zweite wichtige Hinweis! - die SchülerInnen merken selbst instiktiv, dass ihre Texte holprig sind und einfach "nicht gut klingen". Die positive Nachricht ist, dass sie aber in der Regel motiviert sind, gute Texte zu produzieren - es fehlt ihnen nur das Handwerkszeug (das sie hier ja auch ein wenig an die Hand bekommen sollen). Hinter der Frage "Und wie schreibe ich das jetzt auf?" stecken also oft nicht Faulheit oder der Wunsch, nicht selbst arbeiten zu müssen sondern viel mehr der Wille, einen guten Text zu schreiben - gleichzeitig aber auch das Wissen darum, dass die eigenen Fähigkeiten dafür nicht ausreichen.
Die Motivation ist grundsätzlich also da und wird durch ein Erfolgserlebnis nur verstärkt!
Diese Motivation sollten wir unterstützen, in dem wir solche Erfolgserlebnisse ermöglichen. Die SchülerInnen sollten dabei vor allem beim Ausdruck stark angeleitet werden - was sie inhaltlich zu Papier bringen kann häufig selbst erarbeitet werden, aber beim wie sind sie oft auf Hilfe angewiesen, die wir ihnen geben sollten!
Du wirst in der Schule immer wieder Texte schreiben müssen. Nicht nur in Deutsch sondern auch in Geschichte, Biologie, Erdkunde, sogar in Mathe!
Aber einen guten Text zu schreiben ist gar nicht so leicht! Außerdem gibt es verschiedene Arten von Texten. Bei jeder Art musst du auf andere Dinge achten!
Diese kleine Sammlung soll dir dabei helfen, immer einen guten Text zu schreiben. Du findest hier Hilfe zu verschiedenen Arten von Texten: wofür man den Text schreibt, wie man den Text aufbaut und sogar ganze Sätze, die man in dem Text benutzen kann!
Überlege dir, was für einen Text du schreiben willst und suche dir dann die richtigen Seite heraus!
Auch wenn sich alle Texte ein bisschen voneinander unterscheiden, gibt es beim Schreiben eine Gemeinsamkeit: Das Schreiben kann in drei Schritte eingeteilt werden. Wenn du diesen drei Schritten folgst, wird es leicht, einen guten Text zu schreiben!
Die Schritte bleiben gleich, egal welchen Text du schreibst. Deshalb gibt es hier eine kurze Erklärung zu allen drei Schritten.
Bevor du anfängst, zu schreiben, solltest du dir überlegen, was du eigentlich schreiben willst. Du brauchst einen Plan! Dafür solltest du für dich folgende Fragen beantworten:
1) Für wen schreibst du den Text? Wer wird ihn später lesen? Ein Text für die Schule sieht anders aus als ein Text für deine Mutter, deinen besten Freund oder für deinen Chef!
2) Über was schreibst du? Was sind besonders wichtige Punkte oder Argumente? Schreibe alles auf, was später im Text stehen soll - das müssen keine ganzen Sätze sein, wichtige Stichpunkte reichen! So kannst du sicher sein, dass du nichts vergisst und den Text ein
zweites Mal schreiben musst.
3) Lege die Reihenfolge fest, in der deine Stichpunkte im Text stehen sollen. Das nennt man eine Gliederung.
Wenn du dir im ersten Schritt einen guten Plan gemacht hast, ist das Schreiben schon viel leichter: Du kannst in deiner Gliederung genau sehen, was an welcher Stelle geschrieben werden soll.
Jetzt musst du deine Stichpunkte noch in ganzen Sätzen formulieren. Achte dabei darauf, dass bestimmte Texte in bestimmten Zeitformen, zum Beispiel Prätertitum oder Perfekt, geschrieben werden. Hinweise dazu findest du auch immer in den Anleitungen für die Texte.
Ein Text liest sich besser, wenn du nicht immer dieselben Wörter benutzt. Versuche, ein anderes Wort oder eine andere Formulierung zu finden statt dich zu wiederholen, um viel Abwechslung in den Text zu bringen! Hinweise und Vorschläge dazu findest du in den Anleitungen.
Natürlich solltest du auch jetzt schon darauf aufpassen, alle Wörter richtig zu schreiben, auf Groß- und Kleinschreibung zu achten und bei der Zeichensetzung nichts falsch zu machen.
Sobald dein Text fertig ist, solltest du ihn noch einmal in Ruhe durchlesen. Besonders bei längeren Texten ist das wichtig!
Am besten ist es, wenn du noch jemanden, zum Beispiel einen Freund oder eine Freundin, bittest, den Text zu lesen und dir ehrlich zu sagen, ob der Text so gut ist oder nicht. Es kann auch helfen, den Text einmal laut vorzulesen.
Achte beim Lesen vor allem auf...
...Verständlichkeit - kann jeder den Text verstehen?
...Rechtschreibung - sind alle Wörter richtig geschrieben?
...Groß- und Kleinschreibung.
...Zeichensetzung.
...Wortwiederholungen
...angemessene Sprache - erinnere dich noch einmal daran, für wen du den Text geschrieben hast: In einem Text für einen Freund kann auch schon mal "habibi" stehen, in einer Bewerbung für einen Job nicht.
Alle Fehler, die du findest, musst du natürlich noch verbessern - wenn du keine Fehler mehr findest, ist dein Text fertig!
Eine Inhaltsangabe fasst kurz die wichtigsten Inhalte einer Geschichte (z.B. Kurzgeschichte, Film, Buch...) zusammen.
Das, was in der Geschichte passiert.
Eine Inhaltsangabe fasst kurz das Wichtigste zusammen, das in einer Geschichte passiert. Man kann eine Inhaltsangabe zu einem Buch, einer Kurzgeschichte, einem Film oder auch einem Videospiel schreiben! Der Text soll dabei möglichst kurz sein, deshalb schreibt man nur über die Dinge, die wirklich gebraucht werden, um die Handlung der Geschichte zu verstehen - alles, was unwichtig ist, lässt man weg!
Es ist dabei gar nicht so leicht, zu unterscheiden, was wichtig ist und was nicht. Vielleicht hilft es dir, wenn du dir vorstellst, einem Freund von der Geschichte zu erzählen. Was musst du unbedingt erzählen, weil er sonst gar nicht versteht, um was es geht?
Eine Inhaltsangabe besteht normalerweise aus drei Teilen: Einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schluss. Manchmal steht eine Inhaltsangabe aber auch am Anfang von einem längeren Text, zum Beispiel einer Interpretation (ein Text, in dem man überlegt, was die Geschichte bedeuten könnte) oder eine Kritik (ein Text, in dem man erklärt, was gut oder schlecht an der Geschichte ist). In solchen Fällen schreibt man nur die Einleitung und den Hauptteil der Inhaltsangabe, aber keinen Schluss mehr.
Was macht man nun am besten, wenn man eine Inhaltsangabe schreiben muss?
Heißt manchmal auch "Protagonist". Die Person, um die es in der Geschichte die meiste Zeit geht. Es kann mehr als eine Hauptperson geben und manchmal ist die Hauptperson ein Ich-Erzähler.
Eine Inhaltsangabe besteht aus drei Teilen:
Wir schauen uns diese Teile der Reihe nach!
In der Schule wirst du vor allem Inhaltsangaben zu Texten schreiben. Deshalb steht ab jetzt immer "Text" in dieser Erklärung. Alles, was hier erklärt wird, gilt aber auch, wenn du eine Inhaltsangabe zu einem Film, Videospiel oder was anderem schreiben möchtest!
In die Einleitung gehören allgemeine Informationen zum Text. So weiß dein Leser, zu welchem Text er gleich eine Inhaltsangabe lesen wird!
Meistens findest du die Informationen, die du brauchst, direkt am Anfang des Textes. Außerdem solltest du versuchen in einem oder zwei Sätzen ganz kurz zu sagen, worum es im Text geht.
Die ersten vier Punkte kann man dabei immer ganz gut in einem Satz zusammenfassen! Hier sind ein paar Beispiele, wie so ein Satz aussehen kann. In den eckigen Klammern steht dabei immer, was an der Stelle in den Satz eingesetzt werden muss.
Nach dem Satz mit den Informationen zu Titel, Autor/Autorin, Jahr und Textsorte kommt der kurze Satz zur Handlung und dann ist die Einleitung auch schon fertig!
Titel] wurde im Jahr [Jahreszahl] veröffentlicht und von
Die Kurzgeschichte "Spaghetti für zwei" wurde im Jahr 1986 veröffentlicht und von Federica de Cesco geschrieben.
Das Märchen "Die kleine Meerjungfrau" wurde im Jahr 1837 veröffentlicht und von Hans Christian Andersen geschrieben.
Der Jugendroman "Der Herr der Diebe" wurde im Jahr 2000 veröffentlicht und von Cornelia Funke geschrieben.
Titel].
1986 schrieb Federica de Cesco die Kurzgeschichte "Spaghetti für zwei".
2000 veröffentliche Cornelia Funke den Jugendroman "Herr der Diebe".
1837 schrieb Hans Christian Andersen das Märchen "Die kleine Meerjungfrau".
Bei einem kurzen Text kannst du "schrieb" nehmen, bei einem langen Buch besser "veröffentlichte"!
Titel].
Federica des Cesco schrieb 1986 die Kurzgeschichte "Spaghetti für zwei".
Hans Christian Andersen schrieb 1837 das Märchen "Die kleine Meerjungfrau".
Cornelia Funke veröffentlichte 2000 den Jugendroman "Der Herr der Diebe".
Titel] ist [Textsorte] von [Autor/Autorin] und wurde [Jahreszahl] veröffentlicht.
"Spaghetti für zwei" ist eine Kurzgeschichte von Federica de Cesco und wurde 1986 geschrieben.
"Der Herr der Diebe" ist ein Jugendroman von Cornelia Funke und wurde 2000 veröffentlicht.
"Die kleine Meerjungfrau" ist ein Märchen von Hans Christian Andersen und wurde 1837 geschrieben.
Nach den allgemeinen Informationen solltest du noch einen kurzen Satz schreiben, der zusammenfasst, worum es in der Geschichte geht! Dafür musst du die Geschichte natürlich gut gelesen und verstanden haben.
Hier sind ein paar Satzanfänge, die dir helfen können:
Die Geschichte handelt von...
[Autor/Autorin] erzählt die Geschichte von...
[Textsorte] erzählt die Geschichte...
In [Textsorte] geht es um...
Es wird die Geschichte von [hier deine Zusammenfassung] erzählt.
1837 schrieb Hans Christian Andersen das Märchen "Die kleine Meerjungfrau". Die Geschichte handelt von der kleinen Meerjungfrau, die sich in einen Prinzen verliebt und deshalb zu einem Menschen wird.
"Spaghetti für zwei" ist eine Kurzgeschichte von Federica de Cesco und wurde 1986 geschrieben. Die Autorin erzählt die Geschichte von einem Missverständnis in einem Restaurant.
Cornelia Funke veröffentlichte im Jahr 2000 den Jugendroman "Der Herr der Diebe". Der Roman erzählt die Geschichte der Brüder Bo und Prosper, die ihre Eltern verlieren und sich auf den Straßen Venedigs dem Herrn der Diebe und seiner Bande anschließen.
Im Hauptteil fasst du die Handlung der Geschichte zusammen. Dabei musst du aufpassen, dass du nur die wichtigen Dinge aufschreibst! Du sollst dabei auch verraten, wie die Geschichte ausgeht und alles in der richtigen Reihenfolge erzählen.
Eine Inhaltsangabe wird immer im Präsens (Gegenwartsform) geschrieben - selbst wenn die Geschichte im Perfekt (Vergangenheitsform) erzählt wird!
Aus "Er ging nach Hause" wird "Er geht nach Hause". Aus "Sie sagte..." wird "Sie sagt..." und so weiter.
Du kannst die Inhaltsangabe nur schreiben, wenn du die Geschichte verstanden hast. Wenn du dir nicht sicher bist, frag nach! Wenn du ein bestimmtes Wort nicht gut verstanden hast, kannst du auch in einem Wörterbuch nachsehen.
Es ist nicht immer leicht, zu entscheiden, was wichtig ist und in die Inhaltsangabe gehört.
Diese Hinweise können dir helfen, zu entscheiden, ob etwas wichtig ist:
Lies dir die Geschichte gründlich durch und überlege immer, was wichtig ist. Das kannst du in der Geschichte markieren oder dir direkt aufschreiben.
Spaghetti für zwei
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