LEHRPLANVERORTUNG UND LERNVORAUSSETZUNGEN Das Unterrichtsmaterial zur Einheit Die Geldwirtschaft im römischen Reich. Herrschaftslegitimation durch Abbildungen auf Münzen kann zunächst in den Lernbereich 1 Die römische Zivilisation und ihre prägende Wirkung für Europa
der Klassenstufe sechs an sächsischen Gymnasien eingeordnet werden. (Sächsisches Staatsministerium für Kultus 2019, S. 11.)
Im Fokus der vorliegenden Lerneinheit liegt also zum einen das Alltagsleben der Römer und die damit verbundene Wirtschaft und der Handel. (Vgl. Ebd. S. 12.) Hierbei sollen die Schüler lernen, digitale Medien zu nutzen. (Vgl. Ebd. S. 12.)
Die Schüler sollen konkret an den Merkmalen der römischen Gesellschaft in der Kaiserzeit ein Verständnis für die zeittypischen Bedingungen und für Veränderungsprozesse auf Grundlage von historischen Wissens erlangen. (Vgl. Ebd. S. 11.)
Die Schüler sollen weiterhin die Fähigkeit entwickeln, fachspezifische Arbeitsmethoden im Umgang mit Quellenarten und Darstellungsformen anzuwenden, indem sie die bildlichen Quellen in einen historischen Zusammenhang einordnen und versuchen, ihren Aussagewert zu beurteilen. (Vgl. Ebd. S. 11.) Dies sollen die Schüler besonders mithilfe digitaler Medien lernen. (Vgl. Ebd. S. 11.)
Indem die Schüler den Charakter der römischen Herrschaft kennenlernen, sollen sie die Fähigkeit entwickeln, begründete Urteile über historische Sachverhalte und ihre Deutungen zu bilden. (Vgl. Ebd. S. 11.) Diese Urteile sollen sie dann mit Blick auf heutige Herrscherdarstellungen auf Geldscheinen vergleichen und bewerten, inwiefern die römische Zivilisation modern oder rückständig war.
Das Groblernziel: Das Bewerten des Systems der Geldwirtschaft im römischen Kaiserreich durch das Analysieren verschiedener Münzen
, wird in den ersten beiden Unterrichtseinheiten erreicht. Für das erfolgreiche Absolvieren der Aufgaben wird zunächst kein spezielles Vorwissen benötigt. Alles, was für die Unterrichtseinheit an Wissen vorhanden sein soll, wird in der ersten Unterrichtseinheit behandelt.
ORGANISATORISCHE RAHMENBEDINGUNGEN Es handelt sich hier um vier 45-minütige Unterrichtseinheiten, also einen zeitlichen Umfang von 180 Minuten. Dabei umfasst die letzte Unterrichtseinheit eine Leistungsbeurteilung.
Die Unterrichtsmaterialien können zum einen zum Selbstlernen genutzt werden, können aber genauso gut in Verbindung mit anderen methodischen Arrangements und Sozialformen zum Einsatz kommen.
Da das Lernen mit digitalen Sammlungen im Fokus der Unterrichtseinheiten steht, benötigen die Schüler zum erfolgreichen Absolvieren der Aufgaben internetfähige Endgeräte, um sowohl mit der digitalen Sammlung KENOM als auch mit dem Padlet arbeiten zu können. Dabei werden Laptops oder Tablets empfohlen.
Sächsisches Staatsministerium für Kultus (Hg.) Lehrplan Gymnasium Geschichte. Dresden 2019, t1p.de/ntjgz (Zugriff am 20.03.2024).
Numismatik wird auch als Münzkunde bezeichnet und dient als Basis, um seit der griechischen und römischen Antike Rückschlüsse auf die Wirtschafts-, Kunst- und Politikgeschichte ziehen zu können. (Vgl. Rohr 2015, S. 241) Numismatik umfasst dabei nicht nur die Münzkunde, sondern auch Münz- und Geldgeschichte. Sie beschäftigt sich mit den sachlichen, chronologischen und geographischen Erscheinungsformen und Bezügen von Münzen. (Vgl. Kluge 2016, S. 15) Als Aufgabe der Numismatik kann man die wissenschaftliche Bearbeitung und Interpretation von Münzen und Münzfunden als historische Quellen verstehen sowie anderer mit den Münzen in Zusammenhang stehenden Zeugnissen. (Vgl. Ebd. S. 16)
Unter Kaiser Augustus (63 v. Chr.–14 n. Chr.) entstand ein bis in die Neuzeit fortwirkendes gestaffeltes Münzsystem, was alle drei Münzmetalle umfasste sowie eine technisch hochwertige Münzproduktion. (Vgl. Ebd. S. 30) Der Aureus wurde dabei zur Standardgoldmünze. Die Silbermünze war der Republikanische Denar, gefolgt von den vier Kupferprägungen, dem Sesterz und Dupondius aus Messing und dem As sowie Quadrans aus Kupfer. (Vgl. Kluge 2016, S. 30) Dabei folgte das Augusteische Münzsystem dieser Wertstaffelung: ein Aureus sind 25 Denare sind 100 Sesterze sind 200 Depondien sind 400 Asse sind 1600 Quadranten. (Vgl. Kluge 2016, S. 30)
Die Münzsorten der Reichsprägung zeigten auf den Vorderseiten (Avers) Porträts der Kaiser, Kaiserinnen und Angehörigen der kaiserlichen Familien. (Vgl. Ebd. S. 31) Man kann Münzen in ihrer Gesamtheit als eine Bilderchronik zur Geschichte des Römischen Reichs seit Beginn der Kaiserzeit verstehen. (Vgl. Ebd. S. 31)
Während des Höchstpreisedikts von 301 n. Chr. unter Kaiser Diokletian (zwischen 236 und 245–um 312) wurden durch ihn Maximaltarife für jegliche Waren und Leistungen festgelegt. (Vgl. Demandt 2012, S. 6) Dies war nötig, da überall, wo Truppen hin versetzt wurden, die Nachfrage und dementsprechend die Preise stiegen und somit die Versorgung der Truppen gefährdet war. (Vgl. Ebd.) Durch unzählige Inschriftenfragmente ist weitestgehend eine Liste rekonstruierbar, die ungefähr 1400 Angaben enthält. (Vgl. Ebd.) Sie ist somit für uns heute sehr aufschlussreich für die damalige Wirtschaftslage. (Vgl. Ebd.)
Münzen aus der Antike sind nicht nur als Geld zu behandeln, sondern auch als ein zeitgenössisches Bild- und Schriftdokument zu verstehen und dienen als wichtige Quellen zur Personengeschichte. (Vgl. Kluge 2016, S. 16 und 31) Auch die eindrucksvollen Rückseiten (Revers) bieten vielfältiges Material zur Selbstdarstellung der Kaiser und ihrer Politik sowie zur Darstellung von Religion und Kult oder auch von Bauwerken und Ereignissen aus dieser Zeit. (Vgl. Ebd. S. 30) So dienten die Münzen beispielsweise als Propagandainstrument in der römischen Antike, indem sie die Kaiser und ihre Parolen verbreiteten. (Vgl. Rohr 2015, S. 241) Ein weiterer Vorteil der römischen Kaisermünzen ist die genaue Datierung, sodass man oft auf das Jahr genau bis hin auf einen genauen Monat die Münze zurückverfolgen kann, da sie in ihren Umschriften die aktuell von einem Kaiser geführten Ämter und Titel aufführen. (Vgl. Kluge 2016, S. 31)
Um genau dies in der Unterrichtseinheit den Schülern an einem Beispiel zu verdeutlichen, soll hier ein römischer Denar von Kaiser Augustus aus dem Jahr 18/19 v. Chr. dienen. Auf dem Avers des Denars ist Augustus mit einem Eichenkranz auf dem Kopf dargestellt und auf dem Revers sind zwei Lorbeerbäume mit der Schrift Caesar Augustus zu sehen. (Vgl. https://t1p.de/0lpd9) Genau hier dient wahrscheinlich die Inschrift zu Propagandazwecken, da so der Ehrentitel Augustus
des Octavian verbreitet wird.
Alexander Demandt: Diokletian als Reformer, in: Goltz, Andreas, Heinrich Schlange- Schöningen / Demandt, Alexander (Hrsg.): Diokletian und die Tetrarchie. Aspekte einer Zeitenwende, Berlin/Boston 2012.
Bernd Kluge: Münzen. Eine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart, München 2016.
Christian Rohr: Historische Hilfswissenschaften. Eine Einführung, Wien 2015.
KENOM https://t1p.de/0lpd9
Aufbau
Hinweise
Punkte
Gestaltung der Münze
Erklären, was auf der Münze zu sehen ist. Das Bild auf der Münze sollte auf Grundlage des vorher Gelernten entstanden sein und etwas realistisches zeigen. Orientiert sich das an dem, was vorher gelernt wurde. Es sollten also Herrscher zu sehen sein. Dann sollte ein Spruch auf der Münze zu finden sein.
4/
Begründung der Gestaltung
Erklären können, warum genau dieses Motiv und ein spezieller Spruch ausgewählt wurde.
4/
Arbeiten mit der digitalen Sammlung
Die Metadaten sind ähnlich der Metadaten auf KENOM. Arbeiten mit der Datenbank und eigene Metadaten überlegen. Es werden plausible numismatische und Technische Daten angegeben. Die numismatischen und technischen Daten sollten realistisch sein.
6/
Transfer zur Gegenwart
Die Aureus müssen in Denare umgerechnet werden. Es sollen Gegenstände aus der Liste zu Diokletians Höchstpreisedikt gesucht werden.
5/
Übergreifendes
Form, Visualisierung, Stil, Orthographie
2/
zu 1: Beispiellösungen für die Leistungsbeurteilung zu geben, ist nicht möglich, da es sich bei erstens um eine kreative Aufgabe handelt.
zu 2:
- Käse (8 Denare)
- 20 Oliven (4 Denare)
- Honig bester Qualität (40 Denare)
- Trockenkäse (12 Denare)
- Süßwasserfische bester Qualität (12 Denare)
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