• Münzen im römischen Reich, Arbeiten mit KENOM
  • anonym
  • 27.03.2024
  • Geschichte
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Lehr­plan­ver­or­tung und Ein­satz der di­gi­ta­len Samm­lung im Un­ter­richt

LEHR­PLAN­VER­OR­TUNG UND LERN­VOR­AUS­SET­ZUN­GEN Das Un­ter­richts­ma­te­ri­al zur Ein­heit Die Geld­wirt­schaft im rö­mi­schen Reich. Herr­schafts­le­gi­ti­ma­ti­on durch Ab­bil­dun­gen auf Mün­zen kann zu­nächst in den Lern­be­reich 1 Die rö­mi­sche Zi­vi­li­sa­ti­on und ihre prä­gen­de Wir­kung für Eu­ro­pa der Klas­sen­stu­fe sechs an säch­si­schen Gym­na­si­en ein­ge­ord­net wer­den. (Säch­si­sches Staats­mi­nis­te­ri­um für Kul­tus 2019, S. 11.)

Im Fokus der vor­lie­gen­den Lern­ein­heit liegt also zum einen das All­tags­le­ben der Römer und die damit ver­bun­de­ne Wirt­schaft und der Han­del. (Vgl. Ebd. S. 12.) Hier­bei sol­len die Schü­ler ler­nen, di­gi­ta­le Me­di­en zu nut­zen. (Vgl. Ebd. S. 12.)

Die Schü­ler sol­len kon­kret an den Merk­ma­len der rö­mi­schen Ge­sell­schaft in der Kai­ser­zeit ein Ver­ständ­nis für die zeit­ty­pi­schen Be­din­gun­gen und für Ver­än­de­rungs­pro­zes­se auf Grund­la­ge von his­to­ri­schen Wis­sens er­lan­gen. (Vgl. Ebd. S. 11.)

Die Schü­ler sol­len wei­ter­hin die Fä­hig­keit ent­wi­ckeln, fach­spe­zi­fi­sche Ar­beits­me­tho­den im Um­gang mit Quel­len­ar­ten und Dar­stel­lungs­for­men an­zu­wen­den, indem sie die bild­li­chen Quel­len in einen his­to­ri­schen Zu­sam­men­hang ein­ord­nen und ver­su­chen, ihren Aus­sa­ge­wert zu be­ur­tei­len. (Vgl. Ebd. S. 11.) Dies sol­len die Schü­ler be­son­ders mit­hil­fe di­gi­ta­ler Me­di­en ler­nen. (Vgl. Ebd. S. 11.)

Indem die Schü­ler den Cha­rak­ter der rö­mi­schen Herr­schaft ken­nen­ler­nen, sol­len sie die Fä­hig­keit ent­wi­ckeln, be­grün­de­te Ur­tei­le über his­to­ri­sche Sach­ver­hal­te und ihre Deu­tun­gen zu bil­den. (Vgl. Ebd. S. 11.) Diese Ur­tei­le sol­len sie dann mit Blick auf heu­ti­ge Herr­scher­dar­stel­lun­gen auf Geld­schei­nen ver­glei­chen und be­wer­ten, in­wie­fern die rö­mi­sche Zi­vi­li­sa­ti­on mo­dern oder rück­stän­dig war.

Das Grob­lern­ziel: Das Be­wer­ten des Sys­tems der Geld­wirt­schaft im rö­mi­schen Kai­ser­reich durch das Ana­ly­sie­ren ver­schie­de­ner Mün­zen, wird in den ers­ten bei­den Un­ter­richts­ein­hei­ten er­reicht. Für das er­folg­rei­che Ab­sol­vie­ren der Auf­ga­ben wird zu­nächst kein spe­zi­el­les Vor­wis­sen be­nö­tigt. Alles, was für die Un­ter­richts­ein­heit an Wis­sen vor­han­den sein soll, wird in der ers­ten Un­ter­richts­ein­heit be­han­delt.

OR­GA­NI­SA­TO­RI­SCHE RAH­MEN­BE­DIN­GUN­GEN Es han­delt sich hier um vier 45-​minütige Un­ter­richts­ein­hei­ten, also einen zeit­li­chen Um­fang von 180 Mi­nu­ten. Dabei um­fasst die letz­te Un­ter­richts­ein­heit eine Leis­tungs­be­ur­tei­lung.

Die Un­ter­richts­ma­te­ri­a­li­en kön­nen zum einen zum Selbst­ler­nen ge­nutzt wer­den, kön­nen aber ge­nau­so gut in Ver­bin­dung mit an­de­ren me­tho­di­schen Ar­ran­ge­ments und So­zi­al­for­men zum Ein­satz kom­men.

Da das Ler­nen mit di­gi­ta­len Samm­lun­gen im Fokus der Un­ter­richts­ein­hei­ten steht, be­nö­ti­gen die Schü­ler zum er­folg­rei­chen Ab­sol­vie­ren der Auf­ga­ben in­ter­net­fä­hi­ge End­ge­rä­te, um so­wohl mit der di­gi­ta­len Samm­lung KENOM als auch mit dem Pad­let ar­bei­ten zu kön­nen. Dabei wer­den Lap­tops oder Ta­blets emp­foh­len.

Li­te­ra­tur

Säch­si­sches Staats­mi­nis­te­ri­um für Kul­tus (Hg.) Lehr­plan Gym­na­si­um Ge­schich­te. Dres­den 2019, t1p.de/ntjgz (Zu­griff am 20.03.2024).

Sach­ana­ly­se: Nu­mis­ma­tik, die Lehre von den Mün­zen – Wirt­schaft und Han­del im rö­mi­schen Reich – Herr­schafts­le­gi­ti­ma­ti­on

Nu­mis­ma­tik wird auch als Münz­kun­de be­zeich­net und dient als Basis, um seit der grie­chi­schen und rö­mi­schen An­ti­ke Rück­schlüs­se auf die Wirtschafts-​, Kunst-​ und Po­li­tik­ge­schich­te zie­hen zu kön­nen. (Vgl. Rohr 2015, S. 241) Nu­mis­ma­tik um­fasst dabei nicht nur die Münz­kun­de, son­dern auch Münz- und Geld­ge­schich­te. Sie be­schäf­tigt sich mit den sach­li­chen, chro­no­lo­gi­schen und geo­gra­phi­schen Er­schei­nungs­for­men und Be­zü­gen von Mün­zen. (Vgl. Kluge 2016, S. 15) Als Auf­ga­be der Nu­mis­ma­tik kann man die wis­sen­schaft­li­che Be­ar­bei­tung und In­ter­pre­ta­ti­on von Mün­zen und Münz­fun­den als his­to­ri­sche Quel­len ver­ste­hen sowie an­de­rer mit den Mün­zen in Zu­sam­men­hang ste­hen­den Zeug­nis­sen. (Vgl. Ebd. S. 16)

Unter Kai­ser Au­gus­tus (63 v. Chr.–14 n. Chr.) ent­stand ein bis in die Neu­zeit fort­wir­ken­des ge­staf­fel­tes Münz­sys­tem, was alle drei Münz­me­tal­le um­fass­te sowie eine tech­nisch hoch­wer­ti­ge Münz­pro­duk­ti­on. (Vgl. Ebd. S. 30) Der Au­reus wurde dabei zur Stan­dard­gold­mün­ze. Die Sil­ber­mün­ze war der Re­pu­bli­ka­ni­sche Denar, ge­folgt von den vier Kup­fer­prä­gun­gen, dem Ses­terz und Du­pon­di­us aus Mes­sing und dem As sowie Qua­drans aus Kup­fer. (Vgl. Kluge 2016, S. 30) Dabei folg­te das Au­gus­te­i­sche Münz­sys­tem die­ser Wert­staf­fe­lung: ein Au­reus sind 25 De­na­re sind 100 Ses­ter­ze sind 200 Depon­di­en sind 400 Asse sind 1600 Qua­dran­ten. (Vgl. Kluge 2016, S. 30)

Die Münz­sor­ten der Reichs­prä­gung zeig­ten auf den Vor­der­sei­ten (Avers) Por­träts der Kai­ser, Kai­se­rin­nen und An­ge­hö­ri­gen der kai­ser­li­chen Fa­mi­li­en. (Vgl. Ebd. S. 31) Man kann Mün­zen in ihrer Ge­samt­heit als eine Bil­der­chro­nik zur Ge­schich­te des Rö­mi­schen Reichs seit Be­ginn der Kai­ser­zeit ver­ste­hen. (Vgl. Ebd. S. 31)

Wäh­rend des Höchst­prei­sedikts von 301 n. Chr. unter Kai­ser Di­o­kle­ti­an (zwi­schen 236 und 245–um 312) wur­den durch ihn Ma­xi­mal­ta­ri­fe für jeg­li­che Waren und Leis­tun­gen fest­ge­legt. (Vgl. De­mandt 2012, S. 6) Dies war nötig, da über­all, wo Trup­pen hin ver­setzt wur­den, die Nach­fra­ge und dem­entspre­chend die Prei­se stie­gen und somit die Ver­sor­gung der Trup­pen ge­fähr­det war. (Vgl. Ebd.) Durch un­zäh­li­ge In­schrif­ten­frag­men­te ist wei­test­ge­hend eine Liste re­kon­stru­ier­bar, die un­ge­fähr 1400 An­ga­ben ent­hält. (Vgl. Ebd.) Sie ist somit für uns heute sehr auf­schluss­reich für die da­ma­li­ge Wirt­schafts­la­ge. (Vgl. Ebd.)

Mün­zen aus der An­ti­ke sind nicht nur als Geld zu be­han­deln, son­dern auch als ein zeit­ge­nös­si­sches Bild- und Schrift­do­ku­ment zu ver­ste­hen und die­nen als wich­ti­ge Quel­len zur Per­so­nen­ge­schich­te. (Vgl. Kluge 2016, S. 16 und 31) Auch die ein­drucks­vol­len Rück­sei­ten (Re­vers) bie­ten viel­fäl­ti­ges Ma­te­ri­al zur Selbst­dar­stel­lung der Kai­ser und ihrer Po­li­tik sowie zur Dar­stel­lung von Re­li­gi­on und Kult oder auch von Bau­wer­ken und Er­eig­nis­sen aus die­ser Zeit. (Vgl. Ebd. S. 30) So dien­ten die Mün­zen bei­spiels­wei­se als Pro­pa­gan­da­in­stru­ment in der rö­mi­schen An­ti­ke, indem sie die Kai­ser und ihre Pa­ro­len ver­brei­te­ten. (Vgl. Rohr 2015, S. 241) Ein wei­te­rer Vor­teil der rö­mi­schen Kai­ser­mün­zen ist die ge­naue Da­tie­rung, so­dass man oft auf das Jahr genau bis hin auf einen ge­nau­en Monat die Münze zu­rück­ver­fol­gen kann, da sie in ihren Um­schrif­ten die ak­tu­ell von einem Kai­ser ge­führ­ten Ämter und Titel auf­füh­ren. (Vgl. Kluge 2016, S. 31)

Um genau dies in der Un­ter­richts­ein­heit den Schü­lern an einem Bei­spiel zu ver­deut­li­chen, soll hier ein rö­mi­scher Denar von Kai­ser Au­gus­tus aus dem Jahr 18/19 v. Chr. die­nen. Auf dem Avers des De­nars ist Au­gus­tus mit einem Ei­chen­kranz auf dem Kopf dar­ge­stellt und auf dem Re­vers sind zwei Lor­beer­bäu­me mit der Schrift Cae­sar Au­gus­tus zu sehen. (Vgl. https://t1p.de/0lpd9) Genau hier dient wahr­schein­lich die In­schrift zu Pro­pa­gan­da­zwe­cken, da so der Eh­ren­ti­tel Au­gus­tus des Oc­ta­vi­an ver­brei­tet wird.

Li­te­ra­tur

Alex­an­der De­mandt: Di­o­kle­ti­an als Re­for­mer, in: Goltz, An­dre­as, Hein­rich Schlange-​ Schö­nin­gen / De­mandt, Alex­an­der (Hrsg.): Di­o­kle­ti­an und die Te­trar­chie. Aspek­te einer Zei­ten­wen­de, Ber­lin/Bos­ton 2012.

Bernd Kluge: Mün­zen. Eine Ge­schich­te von der An­ti­ke bis zur Ge­gen­wart, Mün­chen 2016.

Chris­ti­an Rohr: His­to­ri­sche Hilfs­wis­sen­schaf­ten. Eine Ein­füh­rung, Wien 2015.

KENOM https://t1p.de/0lpd9

Leis­tungs­be­ur­tei­lung – Eine ei­ge­ne Münze ent­wer­fen

1
  • Ent­wirf auf der Grund­la­ge des schon Ge­lern­ten einen ei­ge­nen rö­mi­schen Denar.
  • Gib zu dem ent­wor­fe­nen rö­mi­schen Denar nu­mis­ma­ti­sche und tech­ni­sche Daten an. (Tipp: Schaut dafür noch ein­mal Me­ta­da­ten auf KENOM an.)
  • Be­grün­de die Ge­stal­tung der Münze.
2
Schrei­be fünf Dinge auf, die man von ins­ge­samt 5 Au­reus zur Zeit Di­o­kle­ti­ans kau­fen kann. Nutze diese Um­rech­nung: 1 Au­reus = 25 De­na­re und das Höchst­prei­sedikt Di­o­kle­ti­ans!

Auf­bau

Hin­wei­se

Punk­te

Ge­stal­tung der Münze

Er­klä­ren, was auf der Münze zu sehen ist. Das Bild auf der Münze soll­te auf Grund­la­ge des vor­her Ge­lern­ten ent­stan­den sein und etwas re­a­lis­ti­sches zei­gen. Ori­en­tiert sich das an dem, was vor­her ge­lernt wurde. Es soll­ten also Herr­scher zu sehen sein. Dann soll­te ein Spruch auf der Münze zu fin­den sein.



4/

Be­grün­dung der Ge­stal­tung

Er­klä­ren kön­nen, warum genau die­ses Motiv und ein spe­zi­el­ler Spruch aus­ge­wählt wurde.

4/

Ar­bei­ten mit der di­gi­ta­len Samm­lung

Die Me­ta­da­ten sind ähn­lich der Me­ta­da­ten auf KENOM. Ar­bei­ten mit der Da­ten­bank und ei­ge­ne Me­ta­da­ten über­le­gen. Es wer­den plau­si­ble nu­mis­ma­ti­sche und Tech­ni­sche Daten an­ge­ge­ben. Die nu­mis­ma­ti­schen und tech­ni­schen Daten soll­ten re­a­lis­tisch sein.

6/

Trans­fer zur Ge­gen­wart

Die Au­reus müs­sen in De­na­re um­ge­rech­net wer­den. Es sol­len Ge­gen­stän­de aus der Liste zu Di­o­kle­ti­ans Höchst­prei­sedikt ge­sucht wer­den.

5/

Über­grei­fen­des

Form, Vi­su­a­li­sie­rung, Stil, Or­tho­gra­phie

2/

Be­wer­tungs­bo­gen
Note
Un­ter­schrift

Er­war­tungs­ho­ri­zont: Leis­tungs­be­ur­tei­lung – Eine ei­ge­ne Münze ent­wer­fen

1
  • Ent­wirf auf der Grund­la­ge des schon Ge­lern­ten einen ei­ge­nen rö­mi­schen Denar.
  • Gib zu dem ent­wor­fe­nen rö­mi­schen Denar nu­mis­ma­ti­sche und tech­ni­sche Daten an. (Tipp: Schaut dafür noch ein­mal Me­ta­da­ten auf KENOM an.)
  • Be­grün­de die Ge­stal­tung der Münze.



zu 1: Bei­spiel­lö­sun­gen für die Leis­tungs­be­ur­tei­lung zu geben, ist nicht mög­lich, da es sich bei ers­tens um eine kre­a­ti­ve Auf­ga­be han­delt.









2
Schrei­be fünf Dinge auf, die man von ins­ge­samt 5 Au­reus zur Zeit Di­o­kle­ti­ans kau­fen kann. Nutze diese Um­rech­nung: 1 Au­reus = 25 De­na­re und das Höchst­prei­sedikt Di­o­kle­ti­ans!



zu 2:
- Käse (8 De­na­re)
- 20 Oli­ven (4 De­na­re)
- Honig bes­ter Qua­li­tät (40 De­na­re)
- Tro­cken­kä­se (12 De­na­re)
- Süß­was­ser­fi­sche bes­ter Qua­li­tät (12 De­na­re)

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