• Lösungsblatt zum Thema Trauer
  • anonym
  • 25.03.2021
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In welchen Textstellen im Buch wird die Trauer des Protagonisten besonders deutlich?

Die Nacht des Attentats, als Antoine gemeinsam mit seinem Bruder die Krankenhäuser der Umgebung aufsucht, um Héléne vielleicht zu finden.

„Entlang des périphérique ziehen die Straßenlaternen vorbei. Die Nacht schreitet voran. Mit jeder Laterne rücke ich der Hypnose ein Stück näher. Mein Körper gehört mir nicht mehr. Mein Geist ist auf die Straße konzentriert. Wenn wir immer weiter auf diesem zu engen Gürtel kreisen, der die Stadt in seiner Umklammerung erstickt, wird doch endlich etwas geschehen. Selbst als es nichts mehr zu suchen gab, machten wir weiter. Ich musste fliehen. So weit wie möglich, und durfte nicht kehrtmachen. Bis ans Ende der Straße, um zu sehen, ob es ein Ende, einen Schluss für alles gibt.“ (…)

Antoine Leiris

Der Augenblick, als Antoine die Leiche seiner Frau das erste Mal sieht

„Ich weine, ich spreche mit ihr, ich würde so gern noch eine Stunde bleiben, mindestens einen Tag, vielleicht ein Leben lang. Doch ich muss sie verlassen. Der Mond muss untergehen. Die Sonne geht an diesem 16. November über unserem neuen „Es war einmal auf.“

Antoine Leiris

Der Moment, nachdem Antoine das Gerichtsmedizinische Institut verlässt und ihm die kommenden Verpflichtungen im Bezug auf den Tod seiner Frau noch einmal bewusstwerden und er seine Trauer und seine seelische Taubheit besonders wahrnimmt.

„Seit Freitagabend hatte ich den Gebrauch der Sprache praktisch verloren. Sätze mit mehr als drei Wörtern wären mir zu anstrengend. Die bloße Vorstellung, ich müsste Wörter aneinanderreihen, die die Frucht eines Gedankens wären, raubte mir alle Kraft. Ich war ohnehin nicht fähig zu denken. In meinem Kopf war nur sie, die ich verloren hatte, und er, den ich vor diesem Rauschen, das alles Übrige verschwimmen ließ, beschützen musste. Selbst auf einfache Fragen antwortete ich mit Schweigen.“(…)

Antoine Leiris


Der Tag, an dem Antoine einen Brief an die Attentäter des Terroranschlags verfasst, bei dem seine Frau ums Leben gekommen ist.

(…) „Nach einigen Minuten Kupplertätigkeit ist der Brief fertig: „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ Ich zögere eine Zeit lang, ob ich ihn posten soll, dann zwingt mich mein Bruder, das zu tun, was ich schon seit zwei Tagen nicht mehr getan habe. „Das Mittagessen ist fertig. Komm essen!“

Antonie Leiris
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