Einstieg Die hier vorgestellte Lerneinheit umfasst insgesamt 4 Stunden á 45 Minuten. Dabei konzentriert sich der erste Teil des Komplexes zunächst auf die Einführung von Münzen und die Arbeit in der digitalen Sammlung Kenom. Da das Fach Geschichte immer nur versuchen kann, zu konstruieren, wie etwas gewesen sein könnte, ist die Arbeit mit Quellen essentiell. Münzen lassen sich bei den gegenständlichen Quellen verorten und sind zentraler Bestandteil der Geschichte. Um Informationen aus diesen zu gewinnen, gibt es das Verfahren der Quelleninterpretation, an welches die Schülerinnen und Schüler im weiteren Verlauf herangeführt werden sollen (Baumgärtner 2015: S. 20f.). Durch die Arbeit in einer digitalen Sammlung an traditionellen Quellen wird auch das im sächsischen Lehrplan in Klasse 6 verankertes Ziel mit traditionellen und digitalen Medien umzugehen
(Sächsisches Staaatsministerium für Kultus 2019: S.11) berücksichtigt. In der Aufgabe 1 werden die Lernenden an die Wissenschaft der Numismatik und Münzen als Quelle der Geschichte über den Darstellungstext M1 „Römische Münzen als Quelle“ herangeführt. Die Schülerinnen und Schüler lesen diesen Text und erklären anhand dessen Begriffe. Dabei wird nach Gautschis Kompetenzmodell die Erschließungskompetenz gefördert (Baumgärtner 2015: S. 81).
Die innere Differenzierung erfolgt in Material B durch die Veränderungen des Aufgabentyps (Adamski 2017: S. 45), bei dem Schülerinnen und Schüler den Lückentext ausfüllen.
Kennenlernen der digitalen Sammlung Die zweite Aufgabe führt dann mit Hilfe des Erklärvideos M2 in die Sammlung Kenom ein. Im Video erhalten die Lernenden allgemeine Informationen zur digitalen Sammlung, zur Vorgehensweise beim Suchen von Münzen, Münzdaten und sehen die Suche eines konkrete Beispiels. In der folgenden 3. Aufgabe sollen sie dann anhand des Videos die Sammlung erkunden. Durch beide Aufgaben soll erneut die Erschließungskompetenz (Baumgärtner 2015: S.81), diesmal in Bezug auf das Vorgehen in der Sammlung gefördert werden. (ebd.: S. 81). Insgesamt bleibt die erste Lerneineit nach Jeismann auf Ebene der Sachanalyse (ebd.: S. 33).
Recherche und Analyse Im zweiten Teil der Lerneinheit steht die Arbeit mit den Münzen im Zentrum. Anknüpfend an die erste Einheit wird der Schwierigkeitsgrad nun erhöht und die Schülerinnen und Schüler erhalten Auftrag explizit nach einen Denar mit Augustus zu suchen. Zur Differenzierung werden in Material B die einzelnen Schritte vorgegeben.
Ingesamt wird damit die Recherchetechnik innerhalb eines digitalen Mediums gefördert (Sächsisches Staaatsministerium für Kultus 2019: S.1). Anschließend sollen Fragen an die Münze formuliert werden, um die historische Fragekompetenz nach FUER Geschichtsbewusstsein
(Baumgärtner 2015: S. 80) zu trainieren. In Aufgabe 5 wird dann mit der herausgesuchten Münze, einem traditionellen Medium, weitergearbeitet. Zusätzlich sollen die Lernenden nach einer 2€ Münze in Kenom recherchieren und beide miteinander vergleichen. Das setzt die Untersuchung beider Münzen voraus, wodurch erneut die Erschließungskompetenz, diesmal einer Quelle, beansprucht wird (ebd: S. 81). In Material B wird hinsichtlich Analyse-und Vergleichskriterien und der Aufgabenstellung, erst zu erschließen und dann zu vergleichen, differenziert. Neben der Erschließungskompetenz wird durch den Vergleich zeitgleich die Wahrnehmungskompetenz nach Gautschi trainiert (ebd: S. 81). Aufbauend auf die Erkenntnisse sollen die Lernenden überlegen, welche Funktion Münzen im römischen Reich gehabt haben. Die erste Funktion wird dann in der dritten Aufgabe aufgegriffen, die sich der Wertigkeit von Münzen widmet. Die Schülerinnen und Schüler sollen anhand einer Tabelle M3 zu den Preisen aus dem Höchstpreisedikt und M4 dem Einkommen von Berufen bestimmen, was man sich jeweils als Legionär und als Beamter leisten konnte. Es werden bewusst zwei Berufe aus unterschiedlichen Ständen und mit unterschiedlichen Verdiensten verglichen, um Multiperspektivität herzustellen (Lücke 2012: S. 283). In Material A wird durch ein zweiten Teil der Aufgabe differenziert, bei dem die Lernenden den Denar auf Grundlage des aktuellen Silberpreises umrechnen und anhand des Einkaufsprospektes M3 die Kaufkraft des Denars heute betrachten und erneut Wahrnehmungskompetenz (Baumgärtner 2015: S. 81) fördern. Bis zu dieser Aufgabe bleiben die Schülerinnen und Schüler weiterhin auf Ebene der Sachanalyse (ebd: S.33). Mit Aufgabe 7 sollen die Lernenden sich auf Ebene des Sachurteils begeben. Durch die Betrachtung des Denars im Vergleich zur Euromünze soll die Vorbildhaftigkeit und die Bedeutung der römischen Münzen beurteilt werden. Durch den Kontext des Euros wird zudem ein Gegenwartsbezug hergestellt (Bergmann 2013: S. 93). Da sich der dritte Teil des Lernkomplexes auf die Funktion der Herrschaftslegitimation bezieht, wird in Aufgabe 8 erneut nach ausgewählten Münzen mit Augustus recherchiert und diese analysiert. Auch hier wird erneut Erschließungskompetenz und auch die Technik zur Beschaffung von Informationen bestärkt und auch die Methodenkompetenz nach Jeismann (Baumgärtner 2015: S. 80).
In Aufgabe 9 sollen die Lernenden Recherchen zum Alter Augustus mit Hilfe der Info-Box M6 anstellen, womit auch hier der Fokus auf der Erschließungskompetenz liegt. Dies findet sich sehr häufig in diesem Projekt, da die Lernenden jedoch erst 6. Klasse sind und bisher noch nicht so viel Umgang mit Quellen und Texten und die Erschließungskompetenz grundlegend für den weiteren Unterricht bis zum Abitur ist, erscheint es auch sinnvoll gerade in kleinen Klassenstufen des Fokus darauf zu legen. In zweiten Teil der 9. Aufgabe sollen dann Vermutungen über die Darstellung Augustus angestellt werden. Dabei ist bereits im Bereich der Interpretation der Münze, was zur Verbesserung der Interpretationskompetenz (Baumgärtner 2015: S. 81) beiträgt. Auch die Aufgabe 10, bei der sich Schülerinnen und Schüler mit der Reverse der Münzen beschäftigen, wird mit der Förderung der Interpretationskompetenz (ebd.: S. 81)begründet. Auch hier bewegt man sich zunächst erst auf Ebene der Sachanalyse. Das Sachurteil wird dann in Aufgabe 11 erarbeitet, wo die Lernenden die Altersdarstellung Augustus mit der Elibsaths II. vergleichen, wodurch zeitgleich auch Multiperspektivität (Lücke 2012: S. 283) und Gegenwartsorientierung (Bergmann 2013: S. 93) hergestellt ist.
Der abschließende Teil der Lerneinheit stellt die Prüfungsleistung dar, wo die Schülerinnen und Schüler eine eigene Münze auf Grundlage des Gelernten entwerfen und handlungsorientiert (Völkel 2007: S. 53) im Unterricht agieren sollen . Bei dem Entwurf soll die Gestaltung der Münze, Münzdaten und so der Bezug zu Kenom und die Kaufkraft dieser berücksichtigt werden. Die gesamte vorherige Auseinandersetzung setzt sich mit historischen Fakten auseinander und stellt die Sachlogik dar. Diese muss dann bei der Gestaltung der eigenen Münze berücksichtigt werden. Durch die Gestaltung wird diese Sachlogik dann auf die Subjektebene gebracht und Handlungsorientierung liegt vor (ebd.: S. 57).
Literatur
Peter Adamski: Binnendifferenzierung im Geschichtsunterricht. Stuttgart 2017, 44-81).
Ulrich Baumgärtner: Wegweiser Geschichtsdidaktik. Historisches Lernen in der
Schule. Paderborn 2015, 57- 87.
Klaus Bergmann: Gegenwarts- und Zukunftsbezug. In: Mayer Pandel Schneider (Hrsg.): Handbuch Methoden im GU. Schwalbach 2016, 91-112.
Martin Lücke: Multiperspektivität, Kontroversität, Pluralität. In: Barricelli Lücke: Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts (Bd. 1). Schwalbach Ts. 2012, 281-288.
Sächsisches Staatsministerium für Kultus: Kompetenzrahmen „Kompetenzen in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz. Fassung SMK-Konzeption „Medienbildung und Digitalisierung in der Schule". 2019. t1p.de/732b (Zugriff am 25.03.2024).
Bärbel Völkel: Handlungsorientierung. In: Mayer Pandel Schneider (Hrsg.): Handbuch Methoden im GU. Schwalbach 2007, 49-64.
QR-Code zu Kenom https://t1p.de/qm1l6
Kriterium
Denar
2€ Münze
Größe
Material
Abbildung
QR-Code zum Padlet https://t1p.de/jp0uz
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Denar
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Abbildungen
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Tipp: Wenn du zu einer These Stellung beziehen sollst, dann nutze folgende Vorgehensweise:
1. Du stimmt der These zu/ nicht zu/ teilweise zu.
2. Du begründest mit Argumenten warum.
Berücksichtige in dem Fall den Aufbau der Münze, die Funktion und Wertigkeit
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Kriterium
Denar
2€ Münze
Größe
Durchmesser 19mmm
Gewicht 3,65 g
Durchmesser 25,75mm
Gewicht 8,5 g
->schwerer und größer
Material
Silber
Nickel, Messing, Kupfer-Nickel
->weniger wertvoll
Abbildung
Vorderseite Kopf Augustus nach recht mit Schrift CAESAR AVGVSTVS DIVI F PATER PATRIAE
Rückseite Caius und Lucius Caesares mit Schild und Speer stehend mit Schrift: AVGVSTI·F·COS·DESIG·PRINC·IVVENT; Im Abschnitt unten: C·L·CAESARES·
Vorderseite: Brustbild Papst Benedikt XVI:
->Abbild des Staatsoberhauptes
Rückseite: Wert mit EU-Mitgliedsstaaten
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Denar
2€
Größe
Durchmesser 19mmm
Gewicht 3,65 g
Durchmesser 25,75mm
Gewicht 8,5 g
->schwerer und größer
Material
Silber
Nickel, Messing, Kupfer-Nickel
->weniger wertvoll
Abbildungen
Vorderseite Kopf Augustus nach recht mit Schrift CAESAR AVGVSTVS DIVI F PATER PATRIAE
Rückseite Caius und Lucius Caesares mit Schild und Speer stehend mit Schrift: AVGVSTI·F·COS·DESIG·PRINC·IVVENT; Im Abschnitt unten: C·L·CAESARES·
Vorderseite: Brustbild Papst Benedikt XVI:
->Abbild des Staatsoberhauptes
Rückseite: Wert mit EU-Mitgliedsstaaten
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Tipp: Wenn du zu einer These Stellung beziehen sollst, dann nutze folgende Vorgehensweise:
1. Du stimmt der These zu/ nicht zu/ teilweise zu.
2. Du begründest mit Argumenten warum.
Berücksichtige in dem Fall den Aufbau der Münze, die Funktion und Wertigkeit