• Internationaler Frauentag
  • Joscha2020
  • 08.03.2024
  • Deutsch
  • B2
Um die Lizenzinformationen zu sehen, klicken Sie bitte den gewünschten Inhalt an.

Die Be­deu­tung und his­to­ri­sche Ent­wick­lung des In­ter­na­ti­o­na­len Frau­en­ta­ges

**Be­deu­tung des In­ter­na­ti­o­na­len Frau­en­tags am 8. März:**

Der In­ter­na­ti­o­na­le Frau­en­tag, der jähr­lich am 8. März ge­fei­ert wird, ist ein Tag, um die so­zi­a­len, wirt­schaft­li­chen, kul­tu­rel­len und po­li­ti­schen Er­run­gen­schaf­ten von Frau­en zu wür­di­gen. Dar­über hin­aus ist er ein Auf­ruf zum Han­deln, um die Gleich­stel­lung der Ge­schlech­ter zu för­dern und auf die noch be­stehen­den Un­gleich­hei­ten und Dis­kri­mi­nie­run­gen hin­zu­wei­sen, die Frau­en welt­weit er­fah­ren.



**His­to­ri­sche Ent­wick­lung des Frau­en­tags:**

Die Ur­sprün­ge des In­ter­na­ti­o­na­len Frau­en­tags gehen auf die Ar­bei­ter­be­we­gun­gen zu Be­ginn des 20. Jahr­hun­derts in Nord­ame­ri­ka und Eu­ro­pa zu­rück. Die Idee eines Frau­en­tags wurde erst­mals 1910 von der deut­schen So­zi­a­lis­tin Clara Zet­kin auf der In­ter­na­ti­o­na­len So­zi­a­lis­ti­schen Frau­en­kon­fe­renz in Ko­pen­ha­gen vor­ge­schla­gen, um die For­de­run­gen nach Frau­en­rech­ten, ins­be­son­de­re nach dem Wahl­recht für Frau­en, zu un­ter­stüt­zen. Der erste In­ter­na­ti­o­na­le Frau­en­tag wurde am 19. März 1911 in meh­re­ren eu­ro­päi­schen Län­dern be­gan­gen. Das Datum wurde spä­ter auf den 8. März fest­ge­legt und wird seit­dem welt­weit an die­sem Tag ge­fei­ert.

Von Se­ne­ca Falls bis #MeToo: Mei­len­stei­ne der Frau­en­rechts­be­we­gung

Die Ge­schich­te der Frau­en­rech­te ist eine Chro­nik des Kamp­fes für Gleich­stel­lung und Ge­rech­tig­keit. Über Jahr­hun­der­te hin­weg haben mu­ti­ge Frau­en und Män­ner Bar­ri­e­ren durch­bro­chen, um eine gleich­be­rech­tig­te­re Welt zu schaf­fen. Diese Reise ist weit davon ent­fernt, ab­ge­schlos­sen zu sein, aber sie ist reich an in­spi­rie­ren­den Ge­schich­ten und Wen­de­punk­ten.



**Die Pi­o­nie­rin­nen des 19. Jahr­hun­derts**



Die or­ga­ni­sier­te Frau­en­rechts­be­we­gung be­gann in der Mitte des 19. Jahr­hun­derts. Die Se­ne­ca Falls Con­ven­ti­on im Jahr 1848, an­ge­führt von Eliza­beth Cady Stan­ton und Lu­cretia Mott, mar­kier­te den Be­ginn einer neuen Ära. Die "De­cla­ra­ti­on of Sen­ti­ments", die dort ver­ab­schie­det wurde, for­der­te das Wahl­recht für Frau­en und legte den Grund­stein für die kom­men­den Ge­ne­ra­ti­o­nen von Ak­ti­vis­tin­nen.

Die Se­ne­ca Falls Con­ven­ti­on, die vom 19. bis 20. Juli 1848 in Se­ne­ca Falls, New York, statt­fand, gilt als der Aus­gangs­punkt der ers­ten Welle der Frau­en­rechts­be­we­gung in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten und als einer der wich­tigs­ten Mei­len­stei­ne in der glo­ba­len Ge­schich­te der Frau­en­rech­te. Die Kon­ven­ti­on wurde von Frau­en­rechts­ak­ti­vis­tin­nen Eliza­beth Cady Stan­ton und Lu­cretia Mott or­ga­ni­siert, die sich wäh­rend der Welt-​Anti-Sklaverei-Konvention in Lon­don 1840 ken­nen­ge­lernt hat­ten, wo sie auf­grund ihres Ge­schlechts von der Teil­nah­me aus­ge­schlos­sen wur­den.

Die Se­ne­ca Falls Con­ven­ti­on zog etwa 300 Men­schen an, dar­un­ter Frau­en und Män­ner. Wäh­rend die­ser zwei­tä­gi­gen Ver­an­stal­tung wurde eine Reihe von Re­so­lu­ti­o­nen dis­ku­tiert, die auf die Ver­bes­se­rung der so­zi­a­len, zi­vi­len und re­li­gi­ö­sen Rech­te von Frau­en ab­ziel­ten. Der Hö­he­punkt der Kon­ven­ti­on war die Vor­stel­lung und An­nah­me der "De­cla­ra­ti­on of Sen­ti­ments", die von Eliza­beth Cady Stan­ton ver­fasst wurde und sich an der Un­ab­hän­gig­keits­er­klä­rung der Ver­ei­nig­ten Staa­ten ori­en­tier­te.

Die "De­cla­ra­ti­on of Sen­ti­ments" lis­te­te eine Reihe von Be­schwer­den auf, die die Un­ge­rech­tig­kei­ten ge­gen­über Frau­en in ver­schie­de­nen Be­rei­chen des ge­sell­schaft­li­chen Le­bens her­vor­ho­ben, und for­der­te das Ende der recht­li­chen Dis­kri­mi­nie­rung von Frau­en. Zu den For­de­run­gen ge­hör­ten das Recht auf Bil­dung, das Recht auf Ei­gen­tum und das Recht auf das ei­ge­ne Ein­kom­men. Am ra­di­kals­ten und kon­tro­ver­ses­ten war je­doch die For­de­rung nach dem Wahl­recht für Frau­en, die von vie­len als zu ex­trem an­ge­se­hen wurde, selbst von ei­ni­gen Un­ter­stüt­zern der Frau­en­rech­te.

Die Se­ne­ca Falls Con­ven­ti­on und die "De­cla­ra­ti­on of Sen­ti­ments" setz­ten eine Be­we­gung in Gang, die letzt­lich zur Ver­ab­schie­dung des 19. Zu­satz­ar­ti­kels zur US-​Verfassung im Jahr 1920 führ­te, der Frau­en das Wahl­recht ge­währ­te. Die Kon­ven­ti­on war ein ent­schei­den­der Mo­ment, der die Frau­en­rechts­be­we­gung in den USA und spä­ter welt­weit in­spi­rier­te und dazu bei­trug, die Dis­kus­si­on über die Gleich­be­rech­ti­gung der Ge­schlech­ter zu ent­fa­chen und zu le­gi­ti­mie­ren. Sie zeig­te, dass Frau­en be­reit waren, sich zu or­ga­ni­sie­ren und für ihre Rech­te ein­zu­tre­ten, und legte den Grund­stein für zu­künf­ti­ge Ge­ne­ra­ti­o­nen von Frau­en­rechts­ak­ti­vis­tin­nen.

**Der Kampf um das Wahl­recht**

Das 20. Jahr­hun­dert be­gann mit einem si­gni­fi­kan­ten Fokus auf das Frau­en­wahl­recht. In Deutsch­land wurde die­ser Kampf von Frau­en wie Clara Zet­kin und Anita Aug­spurg ge­führt. Nach dem Ers­ten Welt­krieg, im Jahr 1918, wurde das Wahl­recht für Frau­en in Deutsch­land Re­a­li­tät. Dies war ein ent­schei­den­der Mo­ment, der Frau­en po­li­ti­sche Macht und eine Platt­form für wei­te­re For­de­run­gen gab.

**Die zwei­te Welle: Die 1960er bis 1980er Jahre**

Die zwei­te Welle des Fe­mi­nis­mus brach­te eine brei­te­re Pa­let­te von The­men auf die Ta­ges­ord­nung. Frau­en kämpf­ten für Gleich­be­rech­ti­gung am Ar­beits­platz, das Recht auf kör­per­li­che Au­to­no­mie und gegen se­xu­el­le Be­läs­ti­gung. In Deutsch­land trug das neue Ehe- und Fa­mi­li­en­recht von 1977 dazu bei, die recht­li­che Gleich­stel­lung von Mann und Frau in der Ehe zu stär­ken.

**Die drit­te Welle und die Zu­kunft**

Die drit­te Welle in den 1990er Jah­ren und die fe­mi­nis­ti­schen Be­we­gun­gen des 21. Jahr­hun­derts haben den Fokus auf Viel­falt und In­klu­si­on ge­legt. Die #MeToo-​Bewegung hat welt­weit Auf­merk­sam­keit auf das Thema se­xu­el­le Be­läs­ti­gung und Ge­walt ge­lenkt und zeigt, dass der Kampf gegen Un­ge­rech­tig­keit und für Gleich­be­rech­ti­gung wei­ter­hin von größ­ter Be­deu­tung ist.

Die Ge­schich­te der Frau­en­rech­te ist eine Ge­schich­te des Fort­schritts, aber auch eine Er­in­ne­rung daran, dass viele Her­aus­for­de­run­gen be­stehen blei­ben. Es ist eine Ge­schich­te, die uns alle be­trifft und die fort­ge­schrie­ben wird – jeden Tag, über­all auf der Welt.

**Ar­beits­blät­ter mit Fra­gen zum Text**

1. Wel­ches Er­eig­nis im Jahr 1848 gilt als Be­ginn der or­ga­ni­sier­ten Frau­en­rechts­be­we­gung?

2. Was wurde in der "De­cla­ra­ti­on of Sen­ti­ments" ge­for­dert?

3. Nen­nen Sie zwei deut­sche Frau­en­recht­le­rin­nen, die für das Wahl­recht kämpf­ten.

4. In wel­chem Jahr er­hiel­ten Frau­en in Deutsch­land das Wahl­recht?

5. Was waren die Haupt­the­men der zwei­ten Welle des Fe­mi­nis­mus?

6. Wie hat das neue Ehe- und Fa­mi­li­en­recht von 1977 die recht­li­che Stel­lung der Frau in Deutsch­land ver­än­dert?

7. Was ist die #MeToo-​Bewegung und wel­ches Thema hat sie in den Fokus ge­rückt?

8. Warum ist es wich­tig, die Ge­schich­te der Frau­en­rech­te zu ken­nen und zu ver­ste­hen?

1
Bitte be­ant­wor­ten Sie die unten auf­ge­führ­ten Fra­gen
  • 1. Wel­ches Er­eig­nis im Jahr 1848 gilt als Be­ginn der or­ga­ni­sier­ten Frau­en­rechts­be­we­gung?
  • 2. Was wurde in der De­cla­ra­ti­on of Sen­ti­ments ge­for­dert?
  • 3. Nen­nen Sie zwei deut­sche Frau­en­recht­le­rin­nen, die für das Wahl­recht kämpf­ten.

  • 4. In wel­chem Jahr er­hielt en Frau­en in Deutsch­land das Wahl­recht?
  • 5. Was waren die Haupt­the­men der zwei­ten Welle des Fe­mi­nis­mus?Teil­auf­ga­be
  • 6. Wie hat das neue Ehe- und Fa­mi­li­en­recht von 1977 die recht­li­che Stel­lung der Frau in Deutsch­land ver­än­dert?Teil­auf­ga­be
  • 7. Was ist die #MeToo-​Bewegung und wel­ches Thema hat sie in den Fokus ge­rückt?
  • 8. Warum ist es wich­tig, die Ge­schich­te der Frau­en­rech­te zu ken­nen und zu ver­ste­hen?
x