• Erwartungshorizont: Handel im Mittelalter
  • anonym
  • 25.01.2021
  • Geschichte
  • 6
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Erwartungshorizont

Markt, Zunft und Geld - Handel im Mittelalter

Der Markt bildete das Zentrum der mittelalterlichen Stadt. Hier wurden die Produkte der Bauern und Handwerker angeboten. Verschiedene Waren lockten Käufer und Verkäufer auf die Marktplätze, wo dann gefeilscht und verhandelt wurde. Die folgenden Aufgaben werden dir dabei helfen, einen Einblick in das mittelalterliche Markttreiben zu bekommen.

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Nenne anhand der Fotos M1 und M2 drei dir schon bekannte Fakten über den Markt im Mittelalter und drei Fragen, die du gern beantwortet haben möchtest.
  • Mögliche thematische Schwerpunkte:
    Berufe, Warenangebote, Orte des Marktes, Zahlungsmittel

M1 Stand eines Topfmachers auf einem heutigen Mittelaltermarkt, CC0
Link: https://t1p.de/0qpmj

M2 Stand eines Korbmachers auf einem heutigen Mittelaltermarkt, CC0
Link: https://t1p.de/kj70z

interessante Fakten:

offene Fragen:

Schüler*innen wiederholen eigenes vorhandenes Wissen über den Handel im Mittelalter: z.B. Leipzig ist eine Handelsstadt, früher wurde mit anderem Geld bezahlt, z.B. Denaren und Pfennigen.

Schüler*innen beschäftigen sich mit Themen, welche sie interessieren und stellen mögliche Fragen. Themenvorschläge sind in der Aufgabenstellung gegeben.

Die Messestadt Leipzig

Spätestens im 12. Jahrhundert wurde Leipzig zu einem der wichtigsten Handelsplätze Europas. Die

Stadt lag an der Kreuzung der Handelsstraßen Via Regia, die von Paris bis ins russische

Nowgorod führte, und der Via Imperii, die Bergen und Rom verband. Diese günstige Lage sorgte

für einen florierenden Handel auf den Märkten Leipzigs.

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Recherchiere zunächst den Verlauf der Handelsstraßen Via Regia und Via Imperii. Zeichne diese anschließend in der Karte M3 ein.
M3 Verlauf der Handelsstraßen Via Regia und Via Imperii, https://t1p.de/hut7

Die SuS recherchieren hier den Verlauf beider großer Straßen und festigen dabei ihr geografisches Wissen.

Hilfestellung

https://de.wikipedia.org/wiki/Via_Imperii

2
Informiere dich im Video M4 über Leipzig als Marktstandort im Mittelalter.
Ergänze anschließend den Lückentext.

Dabei müssen die SuS Informationen aus einem Video entnehmen und dieses Wissen dann im Lückentext anwenden.

M4 Video über Leipzig als Marktstandort im Mittelalter

Link: https://t1p.de/59vd

Lückentext - Leipzig als Handelsmetropole:

Mittelalterliche Städte entstanden meist an strategisch günstigen Orten, z.B. in der Nähe von Burgen, Brücken oder Straßenkreuzungen. Auch Leipzig lag im Mittelalter an der Kreuzung zweier bedeutender Handelswege, der Via Regia und der Via Imperii. Diese günstige Lage sorgte für einen florierenden Handel auf den verschiedenen Märkten der Stadt. Vor allem der Fernhandel blühte und brachte exotische Waren aus fernen Ländern nach Leipzig. 1457 verlieh der römisch-deutsche Kaiser Maximilian I. Leipzig das sogenannte Messeprivileg. Hierdurch erhielt man das Vorrecht, jährliche Messen auszurichten. Anderen Städten, wie z.B. Erfurt oder Magdeburg, war dies somit untersagt. Weiterhin bekam Leipzig das

sogenannte Stapelrecht zugesprochen. Dieses verpflichtete durchreisende Händler ihre Waren vor der Stadt abzuladen, also zu „stapeln“, und für einige Tage zum Verkauf anzubieten. Leipzig wurde dadurch endgültig zu einer der wichtigen europäischen Handelsmetropole.



Lösungswörter: Straßenkreuzungen, Messeprivileg, Stapelrecht, Via Imperii, Handelsmetropole, Fernhandel

3
Markiere die im Video M4 genannten historischen Orte in der Karte M5.

Orte: Grimmaisches Tor, Großer Markt, Hallisches Tor, Rathaus, Ranstädter Tor
Digitale Karte

Klicke auf den Link, um in die Karten hineinzoomen zu können. Dies hilft dir beim Eintragen.

Link: https://t1p.de/j5zd

M5 historischer Kupferstich der Stadt Leipzig im Mittelalter um 1740
CC BY-SA 4.0 SLUB / Deutsche Fotothek
Link:
https://t1p.de/j5zd

Hallisches Tor

Grimmaisches Tor

Großer Markt

Rathaus

Ranstädter Tor

Die Schüler*innen lernen dabei den Umgang mit einer historischen Karte und wenden ihr Wissen über damalige Orte in Leipzig an.

4
Begib dich nun selbst auf Spurensuche: Suche 3 der oben genannten Orte in Leipzig auf. Fotografiere diese.

Eine Möglichkeit zur digitalen Ergebnissicherung dieser Aufgaben bietet die Platform Padlet, auf welcher digitalen, interaktive Pinnwände erstellt werden können. (https://de.padlet.com/dashboard)
Die Schüler*innen erkunden im Zuge der Aufgabe die Stadt Leipzig und verknüpfen ihr Wissen, wie die Veränderung der Stadt bis heute anhält.

5
Beurteile, ob du Leipzig heute noch immer als Messestadt bezeichnen würdest. Recherchiere dafür Informationen dazu auf verschiedenen Seiten im Internet.
Hilfestellung

http://www.leipziger-messe.de/unternehmen/geschichte/chronik/Zeittafel/

https://de.wikipedia.org/wiki/Leipziger_Messe

Die Schüler*innen beurteilen, ob Leipzig heute noch als Messestadt bezeichnet werden kann. Dabei soll ihre Fähigkeit Argumente zu sammeln und diese in einer Diskussion zu äußern, gestärkt werden.
Dabei kann hier auf die Tatsache eingegangen werden, dass der Begriff Messestadt sich geändert hat. Leipzig ist heute noch eine der führenden Städte bei Messen. Ein sehr bekanntes Beispiel wäre hierbei die Leipziger Buchmesse. Dennoch sind hier nicht mehr die Haupttrassen wie damals zu finden. Zwar hat Leipzig noch gute Anbindungen über Autobahnen, Flughafen und Zugverbindungen, aber dass kann man mit damals und heute mit anderen Großstädten nicht unbedingt vergleichen. Ebenso ist der Wert von Messen gesunken und nur in Teilbereichen aufgeblüht. Dies ist wegen der Globalisierung und Digitalisierung auch kaum vergleichbar. Man ist heute nicht mehr von den Messen abhängig und auf sie angewiesen wie damals.

Küfer, Kürschner und Schröter - noch nie gehört?

Typische Berufe im Mittelalter waren der Kürschner, Küfer oder Buchbinder. Die Handwerker gehörten zu einer freien, angesehenen Bevölkerungsschicht, die sich einen recht hohen Lebensstandard leisten konnte.

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Informiere dich in M6 über die Berufsbilder der in T1 aufgeführten Berufe und ergänze
die Tabelle. Äußere anschließend Vermutungen, warum viele dieser Berufe heute nicht
mehr existieren.
2
Recherchiere einen Beruf, der dich interessiert und fülle damit die letzte Zeile der Tabelle T1 aus.

M6 Berufsbilder

Link: https://t1p.de/0zap

Berufe

Berufsbild

Vermutung, warum dieser Beruf nicht mehr existiert

Küfer

Handwerk, welches Gefäße und Behälter aus Holz herstellt.



Es wird heute von Maschinen übernommen und die Plastik ersetzt heute das Holz.

Kürschner

Handwerk, welches Tierfelle zu Pelzbekleidung und anderen Pelzprodukten verarbeitet.

Es wird heute von Maschinen übernommen.

Schröter

Dies ist ein Transportberuf. Der Schröter transportiert Bier oder Wein in Fässern vom oder zum Schiff/ Wagen.

Dies wird heute von Transportmitteln übernommen, z.B. Transporter, LKWs.

Posamentierer



Handwerk, welches Kleider, Möbel und Vorhänge verziert und schmückt.

Es wird in der Entstehung bereits von Maschinen übernommen.

Windmüller



Handwerksberuf, wobei sich der Müller hier auf Windmühlen spezialisiert hat.

Das Mahlen wird heute von Maschinen übernommen.

Tuchmacher



Handwerk der Weberei, welcher sich auf Tuche und Leinen spezialisiert haben.



Die Tuchherstellung wird von Maschinen übernommen. Vereinzelt besteht der Beruf aber noch

T1 Typische Berufe im Mittelalter

Die Schüler*innen sollen sich hierbei mit den Berufen des Mittelalters auseinandersetzen. Dabei werden sie ebenfalls darauf hingewiesen, dass die Berufe heute kaum bis gar nicht mehr existieren und sie sollen Vermutungen darüber anstellen, wieso das so ist. Dadurch werden die Schüler*innen auf die Neuerungen und Digitalisierungen verwiesen und können sich damit auseinandersetzen.

Die Zünfte im Mittelalter

Zünfte waren im Mittelalter Zusammenschlüsse von Personen, welche den gleichen Beruf

ausübten. Diese gab es zur gegenseitigen Unterstützung. Jede Zunft hatte ihr eigenes Wappen,

damit jeder erkennen konnte, um welchen Beruf es sich handelt.

1
Recherchiere mit Hilfe der Website M7 die zu den Zunftzeichen (M8 - M10 ) gehörenden
Berufe.

M7 Zunftzeichen

Link: https://t1p.de/tgf9


M9 Zunftwappen, CC PD
Link: https://t1p.de/zugk

M8 Zunftwappen, CC PD
Link: https://t1p.de/4yms

M10 Zunftwappen, CC PD

Link: https://t1p.de/9yeq

Bäcker

Schuhmacher

Handschuhmacher

Zusatzaufgabe: Erstelle nun dein eigenes Zunftzeichen für deinen eigenen Traumberuf oder den Beruf deiner Eltern.

Die Schüler*innen setzen sich hierbei mit dem Begriff Zunft auseinander und lernen dabei einzelne genauer kennen. Ebenso ist ihre Kreativität bei der Gestaltung einer eigenen Zunft oder die Beschreibung eines Berufs von heute, gefragt.

Im Geldbeutel des Mittelalters

Pfennig, Schilling, Denare, Gulden oder Groschen - So hießen die Währungen im Mittelalter, die

sich von Region zu Region unterschieden. Eine einheitliche Währung, wie wir sie heute kennen, gab

es damals noch nicht.

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Informiere dich im Erklärvideo über das virtuelle Münzkabinett Kenom und dessen
Funktionsweise.

M11 Erklärvideo Link: https://t1p.de/8zrn

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Recherchiere selbstständig die Münze Sachsenpfennig, Wendenpfennig, Randpfennig, 1024 - 1084. Notiere dir stichpunktartig die Merkmale der Münze in der Tabelle T2.

Merkmale

Sachsenpfennig um 1040

Objektbezeichnung



Sachsenpfennig, Wendenpfennig, Randpfennig





Datierung





1024 - 1084?



Material





Silber



Größe





Durchmesser: 16,38 mm





Beschreibung

Vorderseite (Bild): Balkenkreuz
Vorderseite (Legende): Umschrift umlaufend im Uhrzeigersinn: — II P IIIII X II; in den Kreuzwinkeln abwechselnd • und ʘ
Rückseite (Bild): Keilkreuz
Rückseite (Legende): Umschrift umlaufend im Uhrzeigersinn: C II V II X II R II

T2 Merkmale Sachsenpfennig um 1040

Die Schüle*innen lernen das virtuelle Münzkabinett Kenom kennen. Dazu wenden sie es direkt bei einer Münze an und können es so testen. Sie lernen dabei etwas über das Geld im Mittelalter.

3
Erstelle eine Zeichnung des Sachsenpfennigs und lade diese in der digitalen Tafel hoch.

Vorderseite der Münze:

Sachsenpfennig, Wendenpfennig, Randpfennig, 1024 - 1084?, Vorderseite, Landesmuseum für Vorgeschichte Halle, https://t1p.de/mjzd

Rückseite der Münze:

Sachsenpfennig, Wendenpfennig, Randpfennig, 1024 - 1084?, Vorderseite, Landesmuseum für Vorgeschichte Halle, https://t1p.de/mjzd

Bei der Aufgabe werden die Schüler*innen angehalten eine Zeichnung der Münze anzufertigen. Dabei werden die künstlerischen Fertigkeiten der Schüler*innen geübt. Die Zeichnung soll dann online gestellt werden, wo man die Kunstwerke der anderen sich anschauen und vergleichen kann.

4
Informiere dich über die heutigen Preise der Produkte in T3. Stelle anschließend Vermutungen darüber an, was die jeweiligen Dinge im Mittelalter gekostet haben könnten und trage beides in die Tabelle T3 ein.

Preis heute

Schätzpreis im Mittelalter

Lösung

1 Pfd. Butter

ca. 3,40€

16 Pfennige

1 Pfd. Brot

ca. 1,20€

1 Pfennig

1 Maß Bier

ca. 10,80€

3-5 Pfennige

1 Pfd. Rindfleisch

ca. 6,50€

Pfennige

T3 Preise im Mittelalter
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Überprüfe deine Schätzungen zu Preisen im Mittelalter mit Hilfe von M12 und ergänze die richtigen Antworten in der letzten Spalte von T3.

Die Schüler*nnen sollen sich hierbei mit den Preisen von damaligen und heutigen Produkten auseinandersetzen. Hierbei wird das Schätzen und die Recherche geübt. Dadurch erhalten die Schüler*innen einen Überblick über Veränderung der Produktpreise und können diese abschätzen.

M12 Kaufkraft des Geldes

Link: https://t1p.de/0576h

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Partnerarbeit digital: Schreibt gemeinsam einen Dialog, der in der damaligen Zeit so stattgefunden haben könnte. Nutzt hierfür euer erworbenes Wissen aus Aufgabe 4.

Der Käufer möchte gerne 10 Hühner erwerben. Käufer und Händler versuchen sich auf einen Preis zu einigen.

Nutzt das digitale Forum, um diese Aufgabe gemeinsam zu lösen.
Link zum digitalen Forum: https://yopad.eu

Die Schüler*innen sollen ihr erworbenes Wissen über Preise und dem Markt im Mittelalter in einer Partnerarbeit vertiefen und anwenden. Dabei sollen sie einen Dialog erstellen und sich dabei an Verkaufspraktiken halten.

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