Der Thesenanschlag in Wittenberg
Martin Luther lebte von 1511 bis 1546 in der Stadt Wittenberg. Ab 1512 wirkte er an der Universität in Wittenberg als Professor für Theologie. Er war selbst streng gläubiger Christ, aber der festen Überzeugung, dass der Ablasshandel nicht mit den Lehren der Bibel vereinbar sei. Ihm bereitete der Umgang der Kirche mit den Ablassbriefen großen Kummer.
Luther nahm die Misstände in der Kirche zum Anlass, um seine 95 Thesen zu verfassen. Diese Thesen soll er an die Schlosskirche in Wittenberg genagelt haben. Die Schlosskirche in Wittenberg besaß damals eine sogenannte Thesentür, welche im Original aus Holz war. Diese Thesentür wurde ursprünglich zum Anheften von Informationen durch Professoren und Studenten der Universität in Wittenberg genutzt. Martin Luther soll am 31. Oktober 1517 zu der Thesentür gegangen sein und sein Papier mit den 95 Thesen an die Tür genagelt haben. Daraufhin versammelten sich zahlreiche Menschen an der Schlosskirche und lasen die von Luther geäußerte Kritik gegenüber der katholischen Kirche.