• Der Grund unserer Hoffnung
  • anonym
  • 03.02.2024
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Lk 15,22-32

22 Der Vater aber sagte zu sei­nen Knech­ten: Holt schnell das beste Ge­wand und zieht es ihm an, steckt einen Ring an seine Hand und gebt ihm San­da­len an die Füße! 23 Bringt das Mast­kalb her und schlach­tet es; wir wol­len essen und fröh­lich sein. 24 Denn die­ser, mein Sohn, war tot und lebt wie­der; er war ver­lo­ren und ist wie­der­ge­fun­den wor­den. Und sie be­gan­nen, ein Fest zu fei­ern. 25 Sein äl­te­rer Sohn aber war auf dem Feld. Als er heim­ging und in die Nähe des Hau­ses kam, hörte er Musik und Tanz. 26 Da rief er einen der Knech­te und frag­te, was das be­deu­ten solle. 27 Der Knecht ant­wor­te­te ihm: Dein Bru­der ist ge­kom­men und dein Vater hat das Mast­kalb schlach­ten las­sen, weil er ihn ge­sund wie­der­be­kom­men hat. 28 Da wurde er zor­nig und woll­te nicht hin­ein­ge­hen. Sein Vater aber kam her­aus und re­de­te ihm gut zu. 29 Doch er er­wi­der­te sei­nem Vater: Siehe, so viele Jahre schon diene ich dir und nie habe ich dein Gebot über­tre­ten; mir aber hast du nie einen Zie­gen­bock ge­schenkt, damit ich mit mei­nen Freun­den ein Fest fei­ern konn­te. 30 Kaum aber ist der hier ge­kom­men, dein Sohn, der dein Ver­mö­gen mit Dir­nen durch­ge­bracht hat, da hast du für ihn das Mast­kalb ge­schlach­tet. 31 Der Vater ant­wor­te­te ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir und alles, was mein ist, ist auch dein. 32 Aber man muss doch ein Fest fei­ern und sich freu­en; denn die­ser, dein Bru­der, war tot und lebt wie­der; er war ver­lo­ren und ist wie­der­ge­fun­den wor­den.

Mt 22,1-13

Jesus ant­wor­te­te und er­zähl­te ihnen ein an­de­res Gleich­nis: 2 Mit dem Him­mel­reich ist es wie mit einem König, der sei­nem Sohn die Hoch­zeit aus­rich­te­te. 3 Er schick­te seine Die­ner, um die ein­ge­la­de­nen Gäste zur Hoch­zeit rufen zu las­sen. Sie aber woll­ten nicht kom­men. 4 Da schick­te er noch ein­mal Die­ner und trug ihnen auf: Sagt den Ein­ge­la­de­nen: Siehe, mein Mahl ist fer­tig, meine Och­sen und das Mast­vieh sind ge­schlach­tet, alles ist be­reit. Kommt zur Hoch­zeit! 5 Sie aber küm­mer­ten sich nicht darum, son­dern der eine ging auf sei­nen Acker, der an­de­re in sei­nen Laden, 6 wie­der an­de­re fie­len über seine Die­ner her, miss­han­del­ten sie und brach­ten sie um. 7 Da wurde der König zor­nig; er schick­te sein Heer, ließ die Mör­der töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. 8 Dann sagte er zu sei­nen Die­nern: Das Hoch­zeits­mahl ist vor­be­rei­tet, aber die Gäste waren nicht wür­dig. 9 Geht also an die Kreu­zun­gen der Stra­ßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hoch­zeit ein! 10 Die Die­ner gin­gen auf die Stra­ßen hin­aus und hol­ten alle zu­sam­men, die sie tra­fen, Böse und Gute, und der Fest­saal füll­te sich mit Gäs­ten. 11 Als der König ein­trat, um sich die Gäste an­zu­se­hen, be­merk­te er unter ihnen einen Men­schen, der kein Hoch­zeits­ge­wand an­hat­te. 12 Er sagte zu ihm: Freund, wie bist du hier ohne Hoch­zeits­ge­wand her­ein­ge­kom­men? Der aber blieb stumm. 13 Da be­fahl der König sei­nen Die­nern: Bin­det ihm Hände und Füße und werft ihn hin­aus in die äu­ßers­te Fins­ter­nis! Dort wird Heu­len und Zäh­ne­knir­schen sein.

Lk 23, 42-43

42 Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst! 43 Jesus ant­wor­te­te ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Pa­ra­dies sein.

Lk 16, 19-31

19 Es war ein­mal ein rei­cher Mann, der sich in Pur­pur und fei­nes Lei­nen klei­de­te und Tag für Tag glanz­vol­le Feste fei­er­te. 20 Vor der Tür des Rei­chen aber lag ein armer Mann na­mens La­za­rus, des­sen Leib vol­ler Ge­schwü­re war. 21 Er hätte gern sei­nen Hun­ger mit dem ge­stillt, was vom Tisch des Rei­chen her­un­ter­fiel. Statt­des­sen kamen die Hunde und leck­ten an sei­nen Ge­schwü­ren. 22 Es ge­schah aber: Der Arme starb und wurde von den En­geln in Abra­hams Schoß ge­tra­gen. Auch der Rei­che starb und wurde be­gra­ben. 23 In der Un­ter­welt, wo er qual­vol­le Schmer­zen litt, blick­te er auf und sah von Wei­tem Abra­ham und La­za­rus in sei­nem Schoß. 24 Da rief er: Vater Abra­ham, hab Er­bar­men mit mir und schick La­za­rus; er soll die Spit­ze sei­nes Fin­gers ins Was­ser tau­chen und mir die Zunge küh­len, denn ich leide große Qual in die­sem Feuer. 25 Abra­ham er­wi­der­te: Mein Kind, er­in­ne­re dich daran, dass du schon zu Leb­zei­ten deine Wohl­ta­ten er­hal­ten hast, La­za­rus da­ge­gen nur Schlech­tes. Jetzt wird er hier ge­trös­tet, du aber lei­dest große Qual. 26 Au­ßer­dem ist zwi­schen uns und euch ein tie­fer, un­über­wind­li­cher Ab­grund, so­dass nie­mand von hier zu euch oder von dort zu uns kom­men kann, selbst wenn er woll­te. 27 Da sagte der Rei­che: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus mei­nes Va­ters! 28 Denn ich habe noch fünf Brü­der. Er soll sie war­nen, damit nicht auch sie an die­sen Ort der Qual kom­men. 29 Abra­ham aber sagte: Sie haben Mose und die Pro­phe­ten, auf die sol­len sie hören. 30 Er er­wi­der­te: Nein, Vater Abra­ham, aber wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, wer­den sie um­keh­ren. 31 Dar­auf sagte Abra­ham zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Pro­phe­ten nicht hören, wer­den sie sich auch nicht über­zeu­gen las­sen, wenn einer von den Toten auf­er­steht.

Offb 21, 1-22

1 Dann sah ich einen neuen Him­mel und eine neue Erde; denn der erste Him­mel und die erste Erde sind ver­gan­gen, auch das Meer ist nicht mehr. 2 Ich sah die hei­li­ge Stadt, das neue Je­ru­sa­lem, von Gott her aus dem Him­mel her­ab­kom­men; sie war be­reit wie eine Braut, die sich für ihren Mann ge­schmückt hat. 3 Da hörte ich eine laute Stim­me vom Thron her rufen: Seht, die Woh­nung Got­tes unter den Men­schen! Er wird in ihrer Mitte woh­nen und sie wer­den sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. 4 Er wird alle Trä­nen von ihren Augen ab­wi­schen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trau­er, keine Klage, keine Müh­sal. Denn was frü­her war, ist ver­gan­gen. 5 Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte sind zu­ver­läs­sig und wahr! 6 Er sagte zu mir: Sie sind ge­sche­hen. Ich bin das Alpha und das Omega, der An­fang und das Ende. Wer durs­tig ist, den werde ich un­ent­gelt­lich aus der Quel­le trin­ken las­sen, aus der das Was­ser des Le­bens strömt. 7 Wer siegt, wird dies als An­teil er­hal­ten: Ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein. 8 Aber die Feig­lin­ge und Treu­lo­sen, die Be­fleck­ten, die Mör­der und Un­züch­ti­gen, die Zau­be­rer, Göt­zen­die­ner und alle Lüg­ner - ihr Los wird der See von bren­nen­dem Schwe­fel sein. Dies ist der zwei­te Tod.

9 Und es kam einer von den sie­ben En­geln, wel­che die sie­ben Scha­len voll mit den sie­ben letz­ten Pla­gen ge­tra­gen hat­ten. Er sagte zu mir: Komm, ich will dir die Braut zei­gen, die Frau des Lam­mes. 10 Da ent­rück­te er mich im Geist auf einen gro­ßen, hohen Berg und zeig­te mir die hei­li­ge Stadt Je­ru­sa­lem, wie sie von Gott her aus dem Him­mel her­ab­kam, 11 er­füllt von der Herr­lich­keit Got­tes. Sie glänz­te wie ein kost­ba­rer Edel­stein, wie ein kris­tall­kla­rer Jas­pis. 12 Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf En­geln dar­auf. Auf die Tore sind Namen ge­schrie­ben: die Namen der zwölf Stäm­me der Söhne Is­ra­els. 13 Im Osten hat die Stadt drei Tore und im Nor­den drei Tore und im Süden drei Tore und im Wes­ten drei Tore. 14 Die Mauer der Stadt hat zwölf Grund­stei­ne; auf ihnen ste­hen die zwölf Namen der zwölf Apos­tel des Lam­mes. 15 Und der Engel, der zu mir sprach, hatte einen gol­de­nen Mess­stab, um die Stadt, ihre Tore und ihre Mauer zu mes­sen. 16 Die Stadt war vier­eckig an­ge­legt und eben­so lang wie breit. Er maß die Stadt mit dem Mess­stab; ihre Länge, Brei­te und Höhe sind gleich: zwölf­tau­send Sta­di­en. 17 Und er maß ihre Mauer; sie ist hun­dert­vier­und­vier­zig Ellen hoch nach Men­schen­maß, das der Engel be­nutzt hatte. 18 Ihre Mauer ist aus Jas­pis ge­baut und die Stadt ist aus rei­nem Gold, wie aus rei­nem Glas. 19 Die Grund­stei­ne der Stadt­mau­er sind mit edlen Stei­nen aller Art ge­schmückt; der erste Grund­stein ist ein Jas­pis, der zwei­te ein Sa­phir, der drit­te ein Chal­ze­don, der vier­te ein Sma­ragd, 20 der fünf­te ein Sard­onyx, der sechs­te ein Sar­di­on, der sieb­te ein Chry­so­lith, der achte ein Be­ryll, der neun­te ein Topas, der zehn­te ein Chry­so­pras, der elfte ein Hy­a­zinth, der zwölf­te ein Ame­thyst. 21 Die zwölf Tore sind zwölf Per­len; jedes der Tore be­steht aus einer ein­zi­gen Perle. Die Stra­ße der Stadt ist aus rei­nem Gold, wie aus kla­rem Glas. 22 Einen Tem­pel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herr­scher über die ganze Schöp­fung, ist ihr Tem­pel, er und das Lamm.

Schoß Abra­hams, Hor­tus de­li­ci­arum der Her­rad von Lands­berg, um 1180

Mir will schei­nen, dass die Vor­stel­lungs­sche­men, mit denen man sich das ewige Leben zu ver­deut­li­chen sucht, meist wenig zur ra­di­ka­len Zen­sur pas­sen, die doch mit dem Tod ge­ge­ben ist. Man denkt sich das ewige Leben, das man schon selt­sam als jen­sei­tig und nach dem Tod wei­ter­ge­hend be­zeich­net, zu sehr aus­staf­fiert mit Wirk­lich­kei­ten, die uns hier ver­traut sind: als Wei­ter­le­ben, als Be­geg­nung mit denen, die uns nahe waren, als Freu­de und Frie­de, als Gast­mahl und Jubel und all das und Ähn­li­ches, als nie auf­hö­rend und wei­ter­ge­hend. Ich fürch­te, die ra­di­ka­le Un­be­greif­lich­keit des­sen, was mit ewi­gem Leben wirk­lich ge­meint ist, wird ver­harm­lost, und was wir un­mit­tel­ba­re Got­tes­schau in die­sem ewi­gen Leben nen­nen, wird her­ab­ge­stuft zu einer er­freu­li­chen Be­schäf­ti­gung neben an­de­ren, die die­ses Leben er­fül­len ...

Karl Rah­ner (Theo­lo­ge), we­ni­ge Tage vor sei­nem Tod
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a) Ar­bei­ten Sie her­aus, was Karl Rah­ner an den gän­gi­gen Vor­stel­lun­gen über das ewige Leben kri­ti­siert.
b) Er­läu­tern Sie, warum er die Be­schrei­bun­gen nach und jen­sei­tig in Bezug auf den Tod als selt­sam be­zeich­net.
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