• Betriebsformen im stationären Handel
  • anonym
  • 13.11.2023
  • Beruf und Wirtschaft
  • 1. Ausbildungsjahr
Um die Lizenzinformationen zu sehen, klicken Sie bitte den gewünschten Inhalt an.

Die ver­schie­de­nen Be­triebs­for­men im sta­ti­o­nä­ren Han­del

De­fi­ni­ti­on

Unter einer Be­triebs­form ver­steht man das Er­schei­nungs­bild eines Han­dels­be­trie­bes im Wett­be­werbs­um­feld sei­nes Ab­satz­mark­tes, das durch den Ein­satz sei­ner ab­satz­po­li­ti­schen In­stru­men­te ent­steht.

Vier Grup­pen im Ein­zel­han­del

Di­rekt­ver­trieb

Unter dem Be­griff Di­rekt­ver­trieb ver­steht man, dass Waren di­rekt ohne Um­we­ge am Markt ver­kauft wer­den. Ein Bei­spiel dafür wäre z.B. der sog. Fac­to­ry Out­let. Das ist ein Stand­ort, ein Ge­schäft, wo die Her­stel­ler ihre Waren di­rekt ver­kau­fen, also nicht den Ver­triebs­weg über den Ein­zel­han­del gehen.

Bestell-​ und Ver­sand­han­del

Beim Bestell-​ und Ver­sand­han­del be­stellt der Kunde seine Waren und be­kommt sie an­schlie­ßend ge­lie­fert. Er geht in die­sem Fall nicht in ein Ver­kaufs­ge­schäft, son­dern be­stellt diese di­rekt z.B. über das In­ter­net oder über eine Hot­line. Die Über­sicht über das An­ge­bot und seine Aus­wahl trifft er z.B. über einen Ka­ta­log, wo die Waren auf­ge­führt sind oder in dem Online-​Shop des An­bie­ters.

La­den­han­del (sta­ti­o­nä­rer Han­del)

Der klas­si­sche Han­del und Ver­kauf im Ver­kaufs­ge­schäft. Es gibt hier eine Viel­zahl von Be­triebs­for­men.

Am­bu­lan­ter Han­del (Wan­der­han­del)

Der am­bu­lan­te Han­del zeich­net sich da­durch aus, dass auch hier der Ver­kauf au­ßer­halb eines Ver­kaufs­ge­schäf­tes er­folgt. Ein Bei­spiel für diese Art des Ver­triebs von Waren kann z.B. ein Ver­kaufs­stand auf dem Wo­chen­markt oder auf Ver­an­stal­tun­gen sein. Zu die­ser Art zäh­len aber auch Ver­tre­ter (also Ver­käu­fer, die zu Pri­vat­per­so­nen oder Un­ter­neh­men fah­ren, um ihre Ware an­zu­bie­ten oder zu ver­kau­fen). Eine wei­te­re Form des am­bu­lan­ten Han­dels sind Ver­kaufs­fahr­zeu­ge. Das kann z.B. der Eis­ver­käu­fer im Som­mer sein, der mit sei­nem Eis­wa­gen die Kun­den für sich zu ge­win­nen ver­sucht, oder auch ein Im­biss­wa­gen.

Das Fach­ge­schäft

Ein gutes Bei­spiel für ein Fach­ge­schäft stellt das Un­ter­neh­men Fiel­mann dar. Das Un­ter­neh­men ver­kauft, wie Du si­cher­lich weißt, aus­schließ­lich Bril­len und bie­tet eine große Aus­wahl an un­ter­schied­li­chen Mo­del­len an. Das Sor­ti­ment ist also sehr schmal (Bril­len und Zu­be­hör) , dafür aber sehr tief (große Aus­wahl an Mo­del­len).

Die große Aus­wahl an Bril­len und die un­ter­schied­li­chen An­for­de­run­gen der Kun­den an eine Bril­le set­zen na­tür­lich eine sehr in­ten­si­ve Be­ra­tung vor­aus, die fach­ge­recht er­fol­gen muss. Des­we­gen wird in Fach­ge­schäf­ten in der Regel auch eine Voll­be­die­nung an­ge­bo­ten.

Das Wa­ren­haus

Ein gutes Bei­spiel für ein Wa­ren­haus stellt zum Bei­spiel das Wa­ren­haus Kar­stadt dar. Bei Kar­stadt be­kommt man na­he­zu alles. Man fin­det dort also ein brei­tes Sor­ti­ment mit Waren aller Art und hier wie­der­um auch eine große Aus­wahl die­ser Wa­ren­ar­ten, also tie­fes Sor­ti­ment. Ein wei­te­res Kri­te­ri­um für ein Wa­ren­haus ist die Ver­kaufs­flä­che, denn diese muss mind. 3000m² be­tra­gen. Bei der Be­ra­tung kommt es auf den Kun­den an, so kann die­ser in den je­wei­li­gen Ab­tei­lun­gen die Be­ra­tung vom Ver­kaufs­per­so­nal in An­spruch neh­men oder sich den ge­wün­schen Ar­ti­kel sel­ber aus­su­chen und zur Kasse gehen.

Das Kauf­haus

Ein gutes Bei­spiel für ein Kauf­haus stellt zum Bei­spiel ein Mo­de­ge­schäft wie H&M dar. Wie du si­cher weißt, be­steht die Ware bei H&M zum größ­ten Teil aus Klei­dung. Es han­delt sich also um eine enge Sor­ti­ment­brei­te, die aus den ver­schie­de­nen Klei­dungs­ka­te­go­rien be­steht. (Ja­cken, Hosen etc.). Du fin­dest dort al­ler­dings eine große Aus­wahl, also ein tie­fes Sor­ti­ment (viele un­ter­schied­li­che Ja­cken und Hosen). Ein wei­te­res Kri­te­ri­um für ein Wa­ren­haus ist die Ver­kaufs­flä­che, denn diese muss mind. 1000m² be­tra­gen. Bei der Be­ra­tung kommt es auf den Kun­den an, so kann die­ser in den je­wei­li­gen Ab­tei­lun­gen die Be­ra­tung vom Ver­kaufs­per­so­nal in An­spruch neh­men oder sich den ge­wünsch­ten Ar­ti­kel sel­ber aus­su­chen und zur Kasse gehen.

Der Dis­coun­ter

Schau­en wir uns nun den Dis­coun­ter an. Ein Bei­spiel hier­für sind die Dis­count­ge­schäf­te Aldi, Lidl oder Penny. Der Name sel­ber gibt ei­gent­lich schon einen Auf­schluss dar­über, worum es sich bei einem Dis­coun­ter han­delt. Dis­count ist näm­lich das eng­li­sche Wort für Preis­nach­lass. Und als Dis­kon­ter be­zeich­net Ein­zel­han­dels­un­ter­neh­men, die auf viele Dinge ver­zich­ten, um somit die Ver­kaufs­prei­se ge­ring wie mög­lich zu hal­ten. So fin­det man in einem Dis­coun­ter keine An­lauf­sta­ti­o­nen für eine fach­ge­rech­te Be­ra­tung und auch die Ge­stal­tung ist zweck­mä­ßig ge­hal­ten.

Das Sor­ti­ment ist sehr be­grenzt (eng) und die Aus­wahl sehr be­grenzt. (flach).

Der Su­per­markt

Als Su­per­markt be­zeich­net man Ver­kaufs­ge­schäf­te, deren Haupt­ar­ti­kel Le­bens­mit­tel sind. Sie zeich­nen sich durch eine Ver­kaufs­flä­che von 400-800m² aus. Es gibt so­wohl Selbst­be­die­nung, als auch Voll­be­die­nung z.B. an der Fleisch-​, Wurst-​ oder Kä­se­the­ke.

Der Ge­mischt­wa­ren­la­den

Der Ge­mischt­wa­ren­la­den (oft­mals um­gangs­prach­lich als Tante-​Emma-Laden be­zeich­net)

Ist ein klei­nes Ein­zel­han­dels­ge­schäft, was man heute in Städ­ten kaum noch an­trifft und eher noch in länd­li­che­ren Re­gi­o­nen zu fin­den ist. Hier ar­bei­tet oft nur eine ein­zel­ne Per­son. Hier wird eine klei­ne Aus­wahl an Ar­ti­keln des täg­li­chen Be­darfs an­ge­bo­ten, vor­ra­nig Le­bens­mit­tel. So kann man hier schnell ne­ben­bei noch etwas er­wer­ben, was man beim Ein­kauf zum Bei­spiel ver­ges­sen hat, wie Spül­mit­tel. Eine Aus­wahl wird man in aller Regel aber nicht vor­fin­den, son­dern nur das Pro­dukt eines Her­stel­lers. Es han­delt sich bei die­ser Ver­kaufs­form also um ein brei­tes, aber sehr fla­ches Sor­ti­ment.

Das Ein­kaufs­zen­trum

Bei einem Ein­kaufs­zen­trum han­delt es sich um eine An­samm­lung von vie­len Ein­zel­han­dels­ge­schäf­ten und Dienst­leis­tern aus einer Viel­zahl von Bran­chen. Die Be­trei­ber eines Ein­kaufs­zen­trums stel­len hier nur die Ver­kaufs­flä­chen zur Ver­fü­gung und sind somit der Ver­mie­ter für die ein­zel­nen Ein­kaufs­ge­schäf­te und An­ge­bo­te. Durch die Viel­zahl der Ge­schäf­te und Bran­chen bie­tet sich eine sehr große Menge ver­schie­den­der Pro­duk­te und sehr große Aus­wahl an Waren aller Art an.

Der Fach­markt

Schau­en wir uns den Fach­markt am Bei­spiel der Han­dels­ket­te Sa­turn an. Das Un­ter­neh­men be­schränkt sich auf den Ver­kauf von Elektro-​Artikeln (enges Sor­ti­ment), bie­tet dafür aber eine rie­si­ge Aus­wahl an Elek­tronik­pro­duk­ten an(sehr tie­fes Sor­ti­ment). Wer sich zum Bei­spiel einen neuen Fern­se­her kau­fen möch­te, der fin­det dort nicht nur ein Mo­dell, son­dern eine sehr große Aus­wahl an Her­stel­lern und Grö­ßen. Die große Aus­wahl kann einen Kun­den na­tür­lich schnell über­for­dern und somit ist eine Be­ra­tung in vie­len Fäl­len sinn­voll, die ein Fach­markt sei­nen Kun­den in gro­ßem Um­fang durch Be­ra­ter in den je­wei­li­gen Ab­tei­lun­gen bie­tet.

Der Ver­brau­cher­markt

Ein Ver­brau­cher­markt äh­nelt dem Su­per­markt, al­ler­dings be­schränkt er sich nicht nur aus Le­bens­mit­teln, son­dern er­gänzt das Sor­ti­ment um Gebrauchs-​ und Ver­brauchs­gü­ter. So kann es hier eine Ab­tei­lung für Klei­dung oder Elek­tro­ar­ti­kel geben, wenn auch mit einer be­grenz­ten Aus­wahl.

x