• Barocklyrik: Es ist ein Schnitter, der heißt Tod
  • anonym
  • 21.03.2025
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Das er­hal­te­ne Ex­em­plar des fol­gen­den Volks­lie­des aus dem 17. Jahr­hun­dert trägt den Titel „Schnit­ter­lied, ge­sun­gen zue Re­gen­spurg da ein hoch­ade­li­ge junge Blume ohn­ver­se­hen ab­ge­bro­chen im Jen­ner 1637, ge­dich­tet im jahr 1637“; der Text hat dort einen Um­fang von 16 Stro­phen.

Das Lied ist auch in ka­tho­li­sche Ge­sang­bü­cher des 17. und 18. Jahr­hun­derts ein­ge­gan­gen, be­son­ders in die Ge­sang­bü­cher des Mar­tin von Co­chem (ka­tho­li­scher Pries­ter und Samm­ler re­li­gi­ö­ser Volks­lie­der). Der Text ist auch unter ver­schie­de­nen an­de­ren Ti­teln be­kannt (Der Schnit­ter Tod, Ern­te­lied). Ein Dich­ter ist nicht be­kannt.

Es ist ein Schnit­ter, der heißt Tod,

Hat Ge­walt vom höchs­ten Gott,

Heut wetzt er das Mes­ser,

Es schneidt schon viel bes­ser

Bald wird er drein schnei­den,

Wir müs­sens nur lei­den.

Hüte dich schöns Blü­me­lein!



Was heut noch grün und frisch da steht,

wird mor­gen schon hin­weg­ge­mäht:

Die edlen Nar­zis­sen,

Die Zier­den der Wie­sen,

Die schön’ Hy­a­zin­then,

Die tür­ki­schen Bin­den.

Hüte dich schöns Blü­me­lein!



Viel hun­dert tau­send un­ge­zählt,

Was nur unter die Si­chel fällt:

Ihr Rosen, ihr Lil­jen,

Euch wird er aus­til­gen

Auch die Kaiser-​Kronen,

Wird er nicht ver­scho­nen.

Hüte dich schöns Blü­me­lein!



Das him­mel­far­be Eh­ren­preis,

Die Tu­li­pa­n­en gelb und weiß,

Die sil­ber­nen Glo­cken,

Die gol­de­nen Flo­cken,

Senkt alles zur Erden,

Was wird dar­aus wer­den?

Hüte dich schöns Blü­me­lein!



Ihr hübsch La­ven­del, Ros­mar­ein,

Ihr viel­fär­bi­ge Rö­se­lein,

Ihr stol­ze Schwert­lil­jen,

Ihr krau­se Ba­sil­jen,

Ihr zarte Vi­o­len,

Man wird euch bald holen.

Hüte dich schöns Blü­me­lein!



Trotz! Tod, komm her, ich fürcht dich nicht,

Trotz, eil daher in einem Schnitt.

Werd ich nur ver­let­zet,

So werd ich ver­set­zet

In den himm­li­schen Gar­ten,

Auf den alle wir war­ten.

Freu dich du schöns Blü­me­lein.

Es ist ein Schnit­ter, der heißt Tod,

Hat Ge­walt vom höchs­ten Gott,

Heut wetzt er das Mes­ser,

Es schneidt schon viel bes­ser

Bald wird er drein schnei­den,

Wir müs­sens nur lei­den.

Hüte dich schöns Blü­me­lein!



Was heut noch grün und frisch da steht,

wird mor­gen schon hin­weg­ge­mäht:

Die edlen Nar­zis­sen,

Die Zier­den der Wie­sen,

Die schön’ Hy­a­zin­then,

Die tür­ki­schen Bin­den.

Hüte dich schöns Blü­me­lein!



Viel hun­dert tau­send un­ge­zählt,

Was nur unter die Si­chel fällt:

Ihr Rosen, ihr Lil­jen,

Euch wird er aus­til­gen

Auch die Kaiser-​Kronen,

Wird er nicht ver­scho­nen.

Hüte dich schöns Blü­me­lein!



Das him­mel­far­be Eh­ren­preis,

Die Tu­li­pa­n­en gelb und weiß,

Die sil­ber­nen Glo­cken,

Die gol­de­nen Flo­cken,

Senkt alles zur Erden,

Was wird dar­aus wer­den?

Hüte dich schöns Blü­me­lein!



Ihr hübsch La­ven­del, Ros­mar­ein,

Ihr viel­fär­bi­ge Rö­se­lein,

Ihr stol­ze Schwert­lil­jen,

Ihr krau­se Ba­sil­jen,

Ihr zarte Vi­o­len,

Man wird euch bald holen.

Hüte dich schöns Blü­me­lein!



Trotz! Tod, komm her, ich fürcht dich nicht,

Trotz, eil daher in einem Schnitt.

Werd ich nur ver­let­zet,

So werd ich ver­set­zet

In den himm­li­schen Gar­ten,

Auf den alle wir war­ten.

Freu dich du schöns Blü­me­lein.

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