"[...] Gleichzeitig helfen diese Feedbackprozesse und das Schauen am Verhalten der Anderen beim Aufbau und Erhalt einer eigenen Identität. Nicht nur, weil im Netz beides möglich ist, nämlich ich Ich sein kann, es aber nicht sein muss, sodass sich Identitätsentwürfe testen und abgleichen lassen. Bereits derjenige, der (auch unbedacht) gewissen Gruppen beitritt oder auf seine kulturellen oder sonstigen Vorlieben verweist, erhält dafür Rückmeldung und Vergemeinschaftung – Identität– plus einen Bonus an durchschnittlichen Richtwerten für das, was "total" oder "voll" oder auch nur "ganz normal" und damit wertvoll ist. Die Medienforscherin Angela Tillmann betont, dass auch eine kontinuierliche Arbeit an einer eigenen Homepage dabei helfen kann, sich selbst zu erfassen. Die Bewegung in Foren und Clubs sowie die Gestaltung eigener Internetseiten ermöglichen in dieser Hinsicht Selbstdarstellungen, gegenseitige soziale Unterstützung, Orientierungsmaßstäbe und Herstellung von Zugehörigkeiten."
Quelle: Tillmann, Angelika; Doing Identity: Selbsterzählung und Selbstinszenierung in virtuellen Räumen. In: Vollbrecht, Ralf (Hg.): Abenteuer Cyberspace. Jugendliche in virtuellen Welten. Frankfurt am Main. u.a. 2006, S. 33–50.
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