In diesem Material für die 8. Klasse (Gymnasium) erkunden die SchülerInnen mittels schriftlicher Quellen die Innenpolitik Bismarcks - im Besonderen den Umgang mit "Reichsfeinden”. Es werden der Kulturkampf, die Sozialistengesetze und die Sozialgesetze vorgestellt. Zunächst lernen die SchülerInnen den Kulturkampf kennen. Dafür steht ihnen ein Lernvideo bereit. Im zweiten Schritt analysieren und interpretieren die SchülerInnen das Sozialistengesetz. Als Wiederholung und Festigung der Quellenarbeit wird ein Erklärvideo angeboten. Im dritten Schritt wird den SchülerInnen das sogenannte "Zuckerbrot” in Form der Sozialgesetze näher gebracht. Auch dafür steht eine schriftliche Quelle zur Verfügung. Abschließend beurteilen die SchülerInnen die Errichtung der Bismarcktürme im Hinblick auf die Innenpolitik Bismarcks. Dazu sollen die SchülerInnen einen Online-Kommentar zu einem Bismarckturm verfassen.
Zusätzlich ist eine schriftliche Leistungskontrolle angehängt, welche den Inhalt des Materials abfragt.
Der zu behandelnde Stoff Umgang mit `Reichsfeinden´
(Sächsischer Lehrplan Gymnasium, S. 20) ist im Sächsischen Lehrplan Geschichte für das Gymnasium in der 8. Klassenstufe im ersten Lernbereich Vorstellungen des deutschen Bürgertums von Einheit und Freiheit
zu verorten und gehört in den Teilbereich Anwenden der Kenntnisse zu nationalen und liberalen Zielstellungen auf das Kaiserreich
.
Das erstellte Material fokussiert sich auf das Thema Alles Zuckerbrot, oder was? – Die Innenpolitik Bismarcks
. Damit ist es das letzte Teilthema der Einheit. Es schließt die Ausführungen zum Kaiserreich ab, bevor diese im Lernbereich 3 wieder aufgenommen werden (Sächsischer Lehrplan Gymnasium, S. 21).
Dieses Material wird dem Anspruch des Lehrplanes auf das Kennen von Besonderheiten der Quellenarten […] [wie] Denkmal
(Sächsischer Lehrplan Gymnasium, S. 20) gerecht.
Außerdem verfolgt es die Grobziele der 8. Klasse, Wissen über den Charakter des Nationalstaates zu erlangen (Sächsischer Lehrplan Gymnasium, S. 19) sowie die Fähigkeit zu entwickeln, "Denkmäler zu erschließen und dabei die Zeitebenen des Erinnerten, der Denkmalsetzung und der heutigen Rezeption zu unterscheiden” (Sächsischer Lehrplan Gymnasium, S. 19).
In diesem Material sollen die SchülerInnen auch fachspezifische Arbeitsmethoden erlernen bzw. wiederholen. Sie sollen dabei Quellen analysieren und interpretieren können und dabei mit traditionellen und digitalen Medien arbeiten (Sächsischer Lehrplan Gymnasium, S. 19).
Auch die Entwicklung der historischen Urteilsfähigkeit soll durch das Material gefördert werden, indem die SchülerInnen die begrenzte Wirksamkeit eines Lösungsversuches der sozialen Frage des 19. Jahrhunderts erfassen und den modernen, aber obrigkeitsstaatlichen Charakter des Kaiserreiches erkennen (Sächsischer Lehrplan Gymnasium, S. 19).
Die folgende tabellarische Lernbereichsplanung soll zur Orientierung über eine mögliche Integration des Materials in den Lernbereich dienen.
Stunde | Thema/Inhalt | methodischer Schwerpunkt |
---|---|---|
1+2 | Restauration – alles wieder auf Anfang? – Die Umgestaltung Europas durch den Wiener Kongress | Umgang mit (histor.) Geschichtskarten |
3 | Der Deutsche Bund |
|
4 | „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“ – der Vormärz, eine explosive Zeit? | politische Lyrik |
5+6 | „Mehr politische Mitsprache!“ – liberale und nationale Bewegungen in Deutschland | Streitgespräch |
7+8 | Schwarz-Rot-Gold – ein Demokratie-Märchen? – das Wartburgfest und das Hambacher Fest | historische Orte heute betrachtet |
9 | „Einigkeit und Recht und Freiheit“ – die Märzrevolution 1848 | politische Lieder |
Exkurs (10) | Die Revolution ist weiblich – Frauen in der Märzrevolution 1848 | Arbeit mit Biografien |
11+12 | Auf dem Weg zur Verfassung – die Paulskirchenversammlung | Bildinterpretation |
13+14 | Die Einigungskriege | Zeitstrahl |
15 | „Lang lebe der Kaiser“ – Reichsgründung im Spiegelsaal von Versailles | Vgl. Bild+Karikatur |
16 | Die Reichsverfassung und Parteien | Schaubild |
17+18 | Alles Zuckerbrot, oder was? – Die Innenpolitik Bismarcks | schriftliche Quelle |
Das vorliegende Material beschäftigt sich mit dem Thema Alles Zuckerbrot, oder was? - der Umgang mit den ´Reichsfeinden´unter Bismarck”. Dabei soll diese Doppelstunde einen vertiefenden Blick auf die Innenpolitik des Reichskanzlers Otto von Bismarck werfen. Das Wissen um die Innenpolitik Bismarcks ist nötig, um die gesellschaftlichen und innenpolitischen Strukturen im Kaiserreich von 1871-1890 zu kennen und bewerten zu können. Es dient außerdem als Basis für den weiterführenden Unterricht im Hinblick auf die Ausgestaltung der Innenpolitik und Außenpolitik unter Wilhelm II. (Sächsischer Lehrplan Gymnasium, S. 20).
Sozialdemokatische Partei Deutschlands
Nach der Ausrufung des Königs von Preußen zum deutschen Kaiser am 18. Januar 1871 reglementierte die Innenpolitik des Kaiserreiches zumeist der zum Reichskanzler ernannte Otto von Bismarck. Er gestaltete eine konservative Innenpolitik, die sich vor allem im ständigen Misstrauen gegen liberale Parteien und die katholische Zentrumspartei äußerte. Als sich die innenpolitischen Gegensätze im Reichstag verschärften, setzte Bismarck in den Jahren von 1871 bis 1878 im Reichstag Gesetze gegen die katholische Zentrumspartei und die Katholische Kirche durch. Dabei handelte es sich um Maßnahmen zur Eindämmung des Einflusses der Katholischen Kirche. So wurde beispielsweise die Zivilehe eingeführt und die Aufsicht über die Schulen der Kirche entzogen und dem Staat übertragen. Geistliche durften in ihren Predigten nicht von politischen Entscheidungen reden oder politische Meinungen äußern. Dieser Konflikt wird als Kulturkampf bezeichnet. 1878 wurden die Gesetze wieder aufgehoben, da Bismarck den Rückhalt für seine politischen Bestrebungen in der Bevölkerung verlor. Eine weitere innenpolitische Auseinandersetzung führte Bismarck gegen die erstarkende Arbeiterbewegung und die (SPD). Bismarck betrachtete diese als Gefahr für den inneren Frieden und setzte 1878 das Sozialistengesetz durch. Es verbot beispielsweise politische Vereine und Parteien, die sozialdemokratisch waren. Um das Volk positiv zu stimmen und die Arbeiter für seine Politik zu gewinnen, wurden von 1883 bis 1889 die Sozialgesetze auf den Weg gebracht. Dazu gehörten die Kranken- und Altersversicherung, aber auch die Invalidenversicherung und die Hinterbliebenenfürsorge. Der Kulturkampf und das Sozialistengesetz werden als sogenannte
Peitsche” betitelt. Die Sozialgesetze hingegen als Zuckerbrot” für das Volk. Diese Gegensätze sollen in diesem Material gegenübergestellt und abschließend bewertet werden. Dazu dienen die Bismarcktürme, die nach der Reichsgründung 1871 bis zum Ersten Weltkrieg zu Ehren Bismarcks errichtet wurden. Diese sollen Anlass bieten für eine Kontroverse, ob die Vielzahl von Bismarcktürmen seiner Innenpolitik gerecht werden.
Zuckerbrot und Peitsche” bekannt ist. Die Quelle Q1 zu den Sozialistengesetzen findet man im online verfügbaren Dokumentenarchiv. Für das vertiefte Üben der Textbeschreibung, -analyse und -interpretation wurde die Quelle für dieses Material eingekürzt. Im Dokumentenarchiv findet man sie jedoch vollständig vor. Das Plakat
Die für dieses Material benutzten Quellen dienen als Basis für die Analyse und Beurteilung der Innenpolitik Bismarcks, die auch als Die deutsche Sozialversicherung” (Quelle Q2) kann als Digitalisat des Museums Weißenfels auf der Internetseite museum digital angeschaut werden. Bei dieser Quelle Q2 handelt es sich um ein Plakat, welches 1913/1914 in der Werkstatt der
Vereinigte Kunstinstitute AG vormals Otto Troitzsch” in Berlin hergestellt wurde.
Im Folgenden wird die didaktische Schwerpunktsetzung näher erläutert. Da die äußeren Umstände nur Fern-Online-Unterricht
zuließen, haben wir uns für eine Einzelarbeit entschieden. Ein weiterer Grund für die Einzelarbeit ist, dass die SchülerInnen neue digitale Tools in einem individuellen Lerntempo kennenlernen können. Wenn das Material für den Präsenzunterricht genutzt wird, können einzelne Arbeitsphasen auch als Partnerarbeit oder Gruppenarbeit durchgeführt werden. Dieses Arbeitsmaterial basiert auf dem genetisch- chronologischen Verfahren und soll das politische Geschichtsbewusstsein nach Pandel fördern.
Zunächst wird geklärt, wer Reichsfeinde
waren und welche Nachteile diese zu erleiden hatten. Dazu werden die Ziele, Maßnahmen und Folgen des Kulturkampfes
vorgestellt. Darauf folgend sollen die SchülerInnen eine Textquelle zu den Sozialistengesetzen 1878 (Q1) analysieren und dabei ihre Texterschließungskompetenz festigen. Nachdem die Beispiele für die sogenannte Peitsche
Bismarcks gezeigt wurden, werden anschließend die von Bismarck initiierten Sozialgesetze mittels eines Plakats (Q2) behandelt. Bis zu diesem Schritt handelt es sich um die Sachanalyse. Danach folgt das Sachurteil mit einer Aufgabe, in der die SchülerInnen aus der Sicht eines Bürgers der Zeit eine Sprechblase füllen sollen. Abschließend wird mittels der Bismarcktürme ein Werturteil formuliert und auf die Geschichtskultur aufmerksam gemacht. Somit wird die von Karl-Ernst Jeismann entworfene Einteilung einer Geschichtsunterrichtsstunde in Sachanalyse, Sachurteil und Werturteil eingehalten.
In der ersten Aufgabe sollen die SchülerInnen ihr Wissen zum Deutschen Kaiserreich wiederholen, um für die nachfolgenden Aufgaben vorbereitet zu sein. Gleichzeitig wird nach Gautschi die Wahrnehmungskompetenz gefördert, da die SchülerInnen die zeitliche Distanz zur Jetztzeit begreifen und eventuell erste Fragen zum Thema entwickeln. Als Tool dient dabei ein digitales Quiz.
Danach folgt ein Input seitens der Lehrkraft - im Material realisiert als ein Erklärvideo. Dies soll den Einstieg für das komplexe Themengebiet der Innenpolitik des Deutschen Kaiserreiches zur Zeit Bismarcks erleichtern. Dabei deckt das Video und die anschließende Aufbereitung der Informationen durch die SchülerInnen einen Aspekt der sogenannten Peitsche” ab. Ein weiterer erfolgt durch die Arbeit an einer schriftlichen Quelle, dem Sozialistengesetz von 1878. Historische Quellen helfen uns bei der
Rekonstruktion von historischen Ereignissen, Tatsachen und Zuständen” (Saskia Handro). Aufgrund dessen ist dieses Material quellenbasiert. Da die Quelle in einer digitalen Sammlung zur Verfügung steht, sollen die SchülerInnen sich zunächst einen Überblick über das Angebot der Seite verschaffen (um diese evtl. auch kritisch einzuordnen). Damit fördern sie ihre digitale Kompetenz und lernen über digitale Medien (vgl. Kühberger). Darüber hinaus fördert diese Aufgabe die Erschließungskompetenz der SchülerInnen, da sie sich nun eingehender mit dem Thema beschäftigen und Informationen erlangen. Außerdem wird das Material dem Grobziel "Die Schüler sind in der Lage, bereits bekannte Quellenarten und Darstellungsformen zu analysieren und zu beurteilen” (Sächsischer Lehrplan Gymnasium, S. 19) laut sächsischem Lehrplan gerecht. Im Anschluss an diesen Themenkomplex folgt eine kurze Wissensüberprüfung. Diese ist wichtig, da das erworbene Wissen Ausgangspunkt für den nächsten Teilbereich, das Sachurteil, sein wird.
Im zweiten Abschnitt beschäftigen sich die SchülerInnen mit den Sozialgesetzen. In der Aufgabe sollen die SchülerInnen die Sichtweise eines Bürgers der Zeit einnehmen und die Sozialgesetze aus dessen Sichtweise in einem kurzen Satz zum Ausdruck bringen. So soll die Interpretationskompetenz (nach Gautschi) der Schüler und Schülerinnen gefördert werden. Zugleich sollen die SchülerInnen zwei Sprechblasen ausfüllen, damit zwei unterschiedliche Sichtweisen einnehmen. Das fördert die Multiperspektivitätserfahrung (vgl. Martin Lücke).
Abschließend sollen die SchülerInnen ihre erworbene Kenntnisse nutzen, um aus der heutigen Perspektive in einem fiktiven Online-Kommentar die Errichtung von Bismarcktürmen in Hinblick auf die Innenpolitik Bismarcks zu beurteilen. Bevor die SchülerInnen den Kommentar verfassen, sollen sie zunächst selbstständig den Turm im Internet recherchieren und wichtige Informationen filtern. Damit erlangen sie einen Teil der digitalen Kompetenz, sie lernen mit digitalen Medien (vgl. Kühberger). Um neben der Multiperspektivität auch Pluralität (vgl. Martin Lücke) zu ermöglichen, sollten die SchülerInnen sich über ihre Online-Kommentare im Anschluss austauschen. Allerdings ist das nur in einem Präsenz-Unterricht möglich.
Das Material weist zudem eine Handlungsorientierung auf. Zunächst wird den SchülerInnen mit Aufgabe 2, 5 und 6 sachlogisch der Inhalt sowie in Aufgabe 9 das Medium der folgenden Handlung vorgestellt. Auf die sachlogische Darstellung der Methode Verfassen eines Online-Kommentar
wurde hierbei verzichtet. Danach folgt lernlogisch Aufgabe 19 mit der Ausführung dieser. Hierbei handelt es sich um ein produktives Gestalten eines historischen Zusammenhangs (nach Bärbel Völkel).
Das Material kann an einigen Stellen differenziert werden, um besser auf die heterogenen Lernbedingungen der SchülerInnen einzugehen. Dabei wird in Abweichung zum Ausgangsmaterial eine leichtere Variante B erstellt.
Zunächst ist die Aufgabe 2 vereinfacht, indem eine weitere Aufgabe vorangestellt ist, welche die SchülerInnen nach unklaren Begriffen fragt und diese definieren lässt. Außerdem wird noch einmal nach den Gründen des Kulturkampfes gefragt. Die eigentliche Aufgabe 2 wird dann in weitere 3 kleinere Teilaufgaben zerlegt, die einzeln und jeweils über der jeweiligen Darstellungen nach Zielen, Maßnahmen und Folgen des Kulturkampfes fragen. Damit werden aus Aufgabe 2 in Material A die Aufgaben 2-6 in Material B.
Aufgabe 4 (in Variante B Aufgabe 9) ist in einer ganz ähnlichen Art vereinfacht. Die Tabelle wird hier durch 5 kleinschrittige Aufgaben ersetzt, die den SchülerInnen eine bessere Anleitung geben. Außerdem bearbeiten die SchülerInnen nicht mehr den kompletten Gesetzestext, sondern nur noch ausgewählte und gekürzte Passagen.
Auch Aufgabe 7 (in Variante B Aufgabe 11) lässt sich differenzieren. Hierbei müssen die SchülerInnen in Variante B nicht zwei, sondern eine Sprechblase ausfüllen. Damit nehmen sie auch nur eine Perspektive ein, was dazu führt, dass die Multiperspektivitätserfahrung verloren geht. Um das zu kompensieren, ist ein Austausch innerhalb der Klasse nötig.
Für die Aufgabe 9 (in Variante B Aufgabe 13) steht den SchülerInnen außerdem eine Hilfe bereit, die noch einmal erklärt, wie man einen Turm googelt”. Dazu wird das Vorgehen im *
Hilfe-Kasten” ausführlicher erklärt.
Aufgabe 10 ( in Variante B Aufgabe 14) kann vereinfacht werden, indem die Aufgabe zum Weiterdenken weggelassen wird. Außerdem bekommen die SchülerInnen einen "Formulierungskasten”*, in dem sie Satzanfänge vorgegeben haben, je nachdem, welche Position sie beziehen möchten.
Als Form der Leistungsüberprüfung steht in diesem Material eine schriftliche Leistungskontrolle bereit. Dabei sollen die SchülerInnen ihr Wissen, welches sie über die Innenpolitik Bismarcks erlangt haben, zeigen, aber auch das mit dem Material gefestigte Wissen über die Methode der Analyse und Interpretation einer schriftlichen Quelle anwenden.
Zur Übersicht über die Lernziele folgende Lernzielformulierung entsprechend des in Sachsen verwendeten WKW-Modells:
Wissen | Können | Werte |
---|---|---|
Die SchülerInnen kennen... | Die SchülerInnen können... | Die SchülerInnen beurteilen... |
… die Sozialistengesetze und den Kulturkampf als „Peitsche“ in der Innenpolitik des Deutschen Kaiserreichs unter dem Reichskanzler Bismarck. | … aus einer historischen Bildquelle (Plakat) Informationen entnehmen. | …die Notwendigkeit staatlicher Eingriffe in Wirtschaft und Gesellschaft am Beispiel der Innenpolitik Bismarcks. |
… die Sozialgesetzgebung als „Zuckerbrot“ in der Innenpolitik des Deutschen Kaiserreiches unter dem Reichskanzler Bismarcks. | … historische Textquellen (Gesetzestext) analysieren und interpretieren. | |
… die Bismarcktürme als geschichtskulturelles Gut. | … einen Online-Kommentar verfassen. |
Nachfolgend handelt es sich um eine Übersicht über einzelne Aufgaben und deren Verortung im Medienkompetenzrahmen NRW, da es sich um Material mit Schwerpunkt Medienkompetenz handelt.
Aufgabe | Medienkompetenzrahmen NRW |
---|---|
Die SchülerInnen... | |
Variante A: 2 + 9 Variante B: 2-6 + 13 | ... ermitteln zielgerichtet Informationen und Daten in Geschichtsbüchern, digitalen Medienangeboten und in ihrem schulischen Umfeld zu ausgewählten Fragestellungen (MK2). |
Variante A: 5 Variante B: 9 | ... wenden grundlegende Schritte der Interpretation von Quellen unterschiedlicher Gattungen auch unter Einbeziehung digitaler Medien aufgabenbezogen an (MK4). |
Variante A: 10 Variante B: 14 | ... präsentieren in analoger und digitaler Form (fach-)sprachlich angemesse Arbeitsergebnissezu einer historischen Fragestellung (MK6). |
Variante A: 9 Variante B: 13 | ... treffen mediale Entscheidungen für die Beantwortung einer Fragestellung (MK1). |
Variante A: 10 Variante B: 14 | ... erörtern grundlegende Sachverhalte unter Berücksichtigung der Geschichtskultur, außerschulischer Lernorte und digitaler Deutungsangebote (UK5). |
https://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/lehrplan/203/g9_ge_klp_%203407_2019_06_23.pdf (S. 20-22)
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Im Quiz ist dir Otto von Bismarck begegnet. In den nächsten Aufgaben erfährst du, wie er die Innenpolitik des Kaiserreichs geprägt hat.
Video und Darstellungen: Auerswald, CC0
Das Wissen über den Kulturkampf kann man aus Textquellen erschließen. Wie das geht?
Video: Auerswald, CC0
Nicht nur die Kirche sah Bismarck als Feind des Dt. Kaiserreiches. Auch die Sozialdemokraten und deren Partei, die SPD, waren ihm ein Dorn im Auge ...
Um zum Sozialistengesetz zu kommen, musst du in Dokumentarchiv auf folgende Punkte gehen:
Dt. Kaiserreich->1878->drittes Gesetz von unten
Schritte der Textquellenarbeit | Sozialistengesetz |
---|---|
Beschreibung (Wer ist der Autor? Wann entstanden? An wen richtet sich die Quelle? Zu welcher Gattung kann man die Quelle zählen? Inhaltszusammenfassung) | - - - - - - |
Einordnung in historischen Zusammenhang (In welcher Zeit/Epoche entstanden? Was war zu dieser Zeit ein aktuelles Thema? Auf welche Ereignisse bezieht sich die Quelle?) | - - - - - - - - - - - |
Beurteilung (Welche Frage hast du an die Quelle? Wie beurteilst/erklärst du diese?) | - - - - - - - - |
Bismarck war aber nicht nur der Unterdrücker seiner Gegner...
Hilfen: Kruse, CC0
Alles klar? Jetzt hast du beide Seiten Bismarcks kennengelernt ...
Zuckerbrot und Peitsche.
Die Redewendung Zuckerbrot und Peitsche
wird oft in Verbindung mit der Innenpolitik von Otto von Bismarck verwedet. Dabei bezeichnet Zuckerbrot das Anlocken
von Personen und Personengruppen, damit die sich ruhig verhalten und Peitsche harte Strafen gegen diese Personen und Personengruppen.
Es gibt in Deutschland 240 Bismarcktürme ...
Google Mapsfolgenden Bismarkturm (M6) in der Nähe Leipzigs.
Google Maps
"Google Maps" hilft dir bei der Suche nach einem Bismarckturm in/um Leipzig
Möglicher Beginn:
Ich habe die zahlreichen Bismarcktürme in Deutschland gesehen und finde ...
Inhalte, die du einbringen solltest:
Kulturkampf, Sozialistengesetz, Sozialgesetze
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Video und Darstellungen: Auerswald, CC0
Das Wissen über den Kulturkampf kann man aus Textquellen erschließen. Wie das geht?
Video: Auerswald, CC0
Nicht nur die Kirche sah Bismarck als Feind des Dt. Kaiserreiches. Auch die Sozialdemokraten und deren Partei, die SPD, waren ihm ein Dorn im Auge ...
Um zum Sozialistengesetz zu kommen, musst du in Dokumentarchiv auf folgende Punkte gehen:
Dt. Kaiserreich->1878->drittes Gesetz von unten
Schritte der Textquellenarbeit | Sozialistengesetz |
---|---|
Beschreibung (Wer ist der Autor? Wann entstanden? An wen richtet sich die Quelle? Zu welcher Gattung kann man die Quelle zählen? Inhaltszusammenfassung) | -Autor: Dt. Kaiser, WIlhelm I. -entstanden: 21.10.1878 -Gattung: Gesetz -Adressat: Volk des dt. Kaiserreiches -Inhalt: Verbote und Maßnahmen zur Kontrolle von sozialdemokratischen, sozialistischen und kommunistischen Organisationen/Vereinen |
Einordnung in historischen Zusammenhang (In welcher Zeit/Epoche entstanden? Was war zu dieser Zeit ein aktuelles Thema? Auf welche Ereignisse bezieht sich die Quelle?) | -Entstehungszeit: Dt. Kaiserreich, Industrialisierung -Zusammenhang: nach Attentaten auf Dt. Kaiser im Frühjahr 1878 -aktuelles Thema: Maßnahmen der Überwachung und Kontrolle verschiedener Institutionen - - - - - |
Beurteilung (Welche Frage hast du an die Quelle? Wie beurteilst/erklärst du diese?) | -mgl.: War dieses Gesetz wirksam für die Innenpolitik Bismarks? -Für die Innenpolitik Bismarks war dieses Gesetz notwendig, um den Einfluss der sozialdemokratischen, sozialistischen und kommunistischen Organisationen/Vereine einzudämmen. -Nach unserem heutigen Verständnis würde das Gesetz die Meinungsfreiheit einschränken. - - - - |
Bismarck war aber nicht nur der Unterdrücker seiner Gegner...
Hilfen: Kruse, CC0
Alles klar? Jetzt hast du beide Seiten Bismarcks kennengelernt ...
Zuckerbrot und Peitsche.
Die Redewendung Zuckerbrot und Peitsche
wird oft in Verbindung mit der Innenpolitik von Otto von Bismarck verwedet. Dabei bezeichnet Zuckerbrot das Anlocken
von Personen und Personengruppen, damit die sich ruhig verhalten und Peitsche harte Strafen gegen diese Personen und Personengruppen.
Es gibt in Deutschland 240 Bismarcktürme ...
Google Mapsfolgenden Bismarkturm (M6) in der Nähe Leipzigs.
Google Maps
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Möglicher Beginn:
Ich habe die zahlreichen Bismarcktürme in Deutschland gesehen und finde ...
Inhalte, die du einbringen solltest:
Kulturkampf, Sozialistengesetz, Sozialgesetze
Zuckerbrot und Peitscheaus den Augen verlieren.
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Begriff | Bedeutung |
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Video und Darstelungen: Auerswald, CC0
Das Wissen über den Kulturkampf kann man aus Textquellen erschließen. Wie das geht?
Video: Auerswald, CC0
Nicht nur die Kirche sah Bismarck als Feind des Dt. Kaiserreiches. Auch die Sozialdemokraten und deren Partei, die SPD, waren ihm ein Dorn im Auge ...
Um zum Sozialistengesetz zu kommen, musst du in Dokumentarchiv auf folgende Punkte gehen:
Dt. Kaiserreich->1878->drittes Gesetz von unten
a) Autor, Erscheinungsjahr und Quellenart von Q1 nennst.
b) in eigenen Sätzen kurz den Inhalt aufschreibst (Beantworte dazu die Fragen Wer? Wann? Wo? Was? Wie? Weshalb?).
c) die Quelle in den historischen Kontext einordnest.
d) eine Frage an Q1 stellst.
e) Q1 aufgrund deiner Antworten in a) - d) beurteilst.
Bismarck war aber nicht nur der Unterdrücker seiner Gegner...
Hilfen: Kruse, CC0
Alles klar? Jetzt hast du beide Seiten Bismarcks kennengelernt ...
Zuckerbrot und Peitsche.
Die Redewendung Zuckerbrot und Peitsche
wird oft in Verbindung mit der Innenpolitik von Otto von Bismarck verwedet. Dabei bezeichnet Zuckerbrot das Anlocken
von Personen und Personengruppen, damit die sich ruhig verhalten und Peitsche harte Strafen gegen diese Personen und Personengruppen.
Es gibt in Deutschland 240 Bismarcktürme ...
Google Mapsfolgenden Bismarkturm (M6) in der Nähe Leipzigs.
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1) Gehe auf www.google.de/maps/
2) Gib in die Suchzeile "Bismarckturm Lützschena-Stahmeln" ein.
3) Klick auf den Turm. Auf der linken Seite findest du jetzt Bilder und genauere Infos vom Turm.
Möglicher Beginn:
Ich habe die zahlreichen Bismarcktürme in Deutschland gesehen und finde ...
Inhalte, die du einbringen solltest:
Kulturkampf, Sozialistengesetz, Sozialgesetze
Meiner Meinung nach ist die Ehrung Bismarcks durch die zahlreichen Türme gerechtfertigt, denn...
Ich finde es nicht richtig, dass Bismarck so verehrt wird, denn...
Einerseits hat Bismarck Positives für das Dt. Kaiserreich gebracht, denn.... Andererseits ...
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Im Quiz ist dir Otto von Bismarck begegnet. In den nächsten Aufgaben erfährst du, wie er die Innenpolitik des Kaiserreichs geprägt hat.
Begriff | Bedeutung |
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mögliche Begriffe | |
Liberalismus | politische Strömung, nach der der Mensch in einer Gesellschaft frei sein soll, staatliche Eingriffe sind auf Minimum beschränkt |
säkularisiert | Kirche und Staat sind getrennt |
protestantisch | Glaubensrichtung, aus der Reformation hervorgegangen, heute evangelische Strömung |
Video und Darstelungen: Auerswald, CC0
Das Wissen über den Kulturkampf kann man aus Textquellen erschließen. Wie das geht?
Video: Auerswald, CC0
Nicht nur die Kirche sah Bismarck als Feind des Dt. Kaiserreiches. Auch die Sozialdemokraten und deren Partei, die SPD, waren ihm ein Dorn im Auge ...
Um zum Sozialistengesetz zu kommen, musst du in Dokumentarchiv auf folgende Punkte gehen:
Dt. Kaiserreich->1878->drittes Gesetz von unten
a) Autor, Erscheinungsjahr und Quellenart von Q1 nennst.
b) in eigenen Sätzen kurz den Inhalt aufschreibst.
c) die Quelle in den historischen Kontext einordnest.
d) eine Frage an Q1 stellst.
e) Q1 aufgrund deiner Antworten in a) - d) beurteilst.
Bismarck war aber nicht nur der Unterdrücker seiner Gegner...
Hilfen: Kruse, CC0
Alles klar? Jetzt hast du beide Seiten Bismarcks kennengelernt ...
Zuckerbrot und Peitsche.
Die Redewendung Zuckerbrot und Peitsche
wird oft in Verbindung mit der Innenpolitik von Otto von Bismarck verwedet. Dabei bezeichnet Zuckerbrot das Anlocken
von Personen und Personengruppen, damit die sich ruhig verhalten und Peitsche harte Strafen gegen diese Personen und Personengruppen.
Es gibt in Deutschland 240 Bismarcktürme ...
Google Mapsfolgenden Bismarkturm (M6) in der Nähe Leipzigs.
Google Maps
1) Gehe auf www.google.de/maps/
2) Gib in die Suchzeile "Bismarckturm Lützschena-Stahmeln" ein.
3) Klick auf den Turm. Auf der linken Seite findest du jetzt Bilder und genauere Infos vom Turm.
Möglicher Beginn:
Ich habe die zahlreichen Bismarcktürme in Deutschland gesehen und finde ...
Inhalte, die du einbringen solltest:
Kulturkampf, Sozialistengesetz, Sozialgesetze
Meiner Meinung nach ist die Ehrung Bismarcks durch die zahlreichen Türme gerechtfertigt, denn...
Ich finde es nicht richtig, dass Bismarck so verehrt wird, denn...
Einerseits hat Bismarck Positives für das Dt. Kaiserreich gebracht, denn.... Andererseits ...
Zuckerbrot und Peitscheaus den Augen verlieren.
Als Form der Leistungskontrolle wird in diesem Material eine schriftliche Leistungskontrolle angeboten. Diese soll möglichst viele der behandelten Themen umfassen und dabei sowohl auf die Inhalte als auch auf die erlernten bzw. gefestigten Techniken historischen Arbeitens eingehen. Es soll aber dabei außerdem auf alle Anforderungsbereiche eingegangen werden und die Möglichkeit für die SchülerInnen bestehen, ihre Stärken zu zeigen.
Die ersten beiden Aufgaben sollen dabei den Hauptteil der Anforderungsbereiches I abdecken. Hier werden Wissen über den Begriff Reichsfeind
und Informationen zum Kulturkampf abgefragt. Die SchülerInnen sollen die Fakten lediglich nennen bzw. den Begriff Reichsfeind
kurz erklären.
Die Aufgabe 3 enthält die Anforderungsbereiche II und III. Die SchülerInnen sollen dabei eine schriftliche Quelle analysieren und interpretieren. Diese Technik historischen Arbeitens haben sie im Material wiederholt, deshalb bietet sie sich für die schriftliche Leistungskontrolle an. Um den SchülerInnen eine Hilfe zu geben, wird die Aufgabe 3 noch einmal unterteilt, allerdings wird auf helfende Fragen, die im Material zusätzlich unterstützen, verzichtet. Somit müssen die SchülerInnen das im Material erworbene Wissen auf die Quelle zu den Sozialgesetzen transferieren. Diese Leistung entspricht dem Anforderungsbereich II. Die Teilaufgabe d) ist eher dem Anforderungsbereich III zuzuordnen, da die SchülerInnen sich eigenständig weiterführend Gedanken machen müssen, wie man diese Quelle nennen könnte.
Die letzte Aufgabe zielt dann auf den Anforderungsbereich III. Die SchülerInnen sollen sich nun selbstständig Gedanken machen, wie verschiedene Bevölkerungsschichten das Sozialistengesetz empfunden haben könnten. Im Material mussten sie zum Sozialgesetz eine Sprechblase ausfüllen, diese Aufgabe reicht noch weiter, denn die SchülerInnen sollen ihre Idee in einem Werbeslogan verpacken. Damit ist auch eine gewisse Kreativität und eventuell sogar ein Sprachspiel gefordert. Sowohl die inhaltliche als auch die formale Komponente wurde im Material damit nicht vermittelt, es wurden durch das Material aber die Grundlagen gelegt, um diese Aufgabe zufriedenstellend beantworten zu können. Außerdem sollen sie die gewählten Elemente des Slogans erklären, um eine Ebene der Reflexion der eigenen Gedanken einzubringen.
Nach Anforderungsbereichen ist das Material demzufolge im groben Verhältnis 35:45:20 erstellt.
Name:______________________________________
Klasse:______
Datum:_____________________
Überschrift:
Bild: Wikipedia, CC0
https://t1p.de/rqmq
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen etc.
verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesraths und des Reichstags, was folgt:
[…]
§. 1.
Alle in Bergwerken, Salinen, Aufbereitungsanstalten, Steinbrüchen, Gräbereien (Gruben), auf Werften und Bauhöfen, sowie in Fabriken und Hüttenwerken beschäftigten Arbeiter und Betriebsbeamten, letztere sofern ihr Jahresarbeitsverdienst an Lohn oder Gehalt zweitausend Mark nicht übersteigt, werden gegen die Folgen der bei dem Betriebe sich ereignenden Unfälle nach Maßgabe der Bestimmungen dieses Gesetzes versichert.
Dasselbe gilt von Arbeitern und Betriebsbeamten, welche von einem Gewerbetreibenden, dessen Gewerbebetrieb sich auf die Ausführung von Maurer-, Zimmer-, Dachdecker-, Steinhauer- und Brunnenarbeiten erstreckt, in diesem Betriebe beschäftigt werden, sowie von den im Schornsteinfegergewerbe beschäftigten Arbeitern.
[…] Im Übrigen gelten als Fabriken im Sinne dieses Gesetzes insbesondere diejenigen Betriebe, in welchen die Bearbeitung oder Verarbeitung von Gegenständen gewerbsmäßig ausgeführt wird, und in welchen zu diesem Zweck mindestens zehn Arbeiter regelmäßig beschäftigt werden, sowie Betriebe, in welchen Explosivstoffe oder explodirende Gegenstände gewerbsmäßig erzeugt werden. […] Arbeiter und Betriebsbeamte in anderen […] auf die Ausführung von Bauarbeiten sich erstreckenden Betrieben können durch Beschluß des Bundesraths für versicherungspflichtig erklärt werden.
§. 8.
Die Verpflichtung der eingeschriebenen Hülfskassen, sowie der sonstigen Kranken-, Sterbe-, Invaliden- und anderen Unterstützungskassen, den von Betriebsunfällen betroffenen Arbeitern und Betriebsbeamten sowie deren Angehörigen und Hinterbliebenen Unterstützungen zu gewähren, sowie die Verpflichtung von Gemeinden oder Armenverbänden zur Unterstützung hülfsbedürftiger Personen wird durch dieses Gesetz nicht berührt. […]
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen etc.
verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesraths und des Reichstags, was folgt:
[…]
§. 1.
Alle in Bergwerken, Salinen, Aufbereitungsanstalten, Steinbrüchen, Gräbereien (Gruben), auf Werften und Bauhöfen, sowie in Fabriken und Hüttenwerken beschäftigten Arbeiter und Betriebsbeamten, letztere sofern ihr Jahresarbeitsverdienst an Lohn oder Gehalt zweitausend Mark nicht übersteigt, werden gegen die Folgen der bei dem Betriebe sich ereignenden Unfälle nach Maßgabe der Bestimmungen dieses Gesetzes versichert.
Dasselbe gilt von Arbeitern und Betriebsbeamten, welche von einem Gewerbetreibenden, dessen Gewerbebetrieb sich auf die Ausführung von Maurer-, Zimmer-, Dachdecker-, Steinhauer- und Brunnenarbeiten erstreckt, in diesem Betriebe beschäftigt werden, sowie von den im Schornsteinfegergewerbe beschäftigten Arbeitern.
[…] Im Übrigen gelten als Fabriken im Sinne dieses Gesetzes insbesondere diejenigen Betriebe, in welchen die Bearbeitung oder Verarbeitung von Gegenständen gewerbsmäßig ausgeführt wird, und in welchen zu diesem Zweck mindestens zehn Arbeiter regelmäßig beschäftigt werden, sowie Betriebe, in welchen Explosivstoffe oder explodirende Gegenstände gewerbsmäßig erzeugt werden. […] Arbeiter und Betriebsbeamte in anderen […] auf die Ausführung von Bauarbeiten sich erstreckenden Betrieben können durch Beschluß des Bundesraths für versicherungspflichtig erklärt werden.
§. 8.
Die Verpflichtung der eingeschriebenen Hülfskassen, sowie der sonstigen Kranken-, Sterbe-, Invaliden- und anderen Unterstützungskassen, den von Betriebsunfällen betroffenen Arbeitern und Betriebsbeamten sowie deren Angehörigen und Hinterbliebenen Unterstützungen zu gewähren, sowie die Verpflichtung von Gemeinden oder Armenverbänden zur Unterstützung hülfsbedürftiger Personen wird durch dieses Gesetz nicht berührt. […]
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Text: Wikisource, CC0
https://t1p.de/q1yq
Inhalt | Bewertungseinheiten | |
---|---|---|
Ziele | Ziel: Einfluss der katholischen Kirche einschränken in: | 1 Punkt für Grobziel |
Maßnahmen | - 1871 Kanzelparagraph: Pfarrer etc. dürfen in ihren Predigten keine politischen Themen behandeln - 1872: Schulaufsicht wird der Kirche entzogen und dem Staat übergeben - 1874: Zivilehe eingeführt | 2 Punkte für 2 richtige Aussagen |
Folgen | - Wählerstimmen für die Zentrumsparteien stiegen an - kein Rückhalt mehr für Bismarcks Weg in Bevölkerung - 1878 Beendigung des Kulturkampfes - Aufsicht der Schulen und Zivilehe bis heute erhalten | 2 Punkte für 2 richtige Aussagen |
Inhalt | Bewertungseinheiten | |
---|---|---|
| Ist eine abwertende Bezeichnung, die Bismarck für Gegner seiner Politik benutzte. | 2 Punkte |
Beispiel | - Katholiken im Deutschen Kaiserreich - sozialdemokratische, sozialistische oder kommunistische Organisationen/ Vereinigungen | 1 Punkt für eine richtige Aussage |
Inhalt | Bewertungs-einheiten | |
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a) Beschreibung | - Autor: dt. Kaiser, Wilhelm I. - Entstehungsdatum: 06. Juli 1884 - Anlass: Gesetz für die Unfallversicherung - Quellengattung: Gesetzestext - Adressat: Arbeiter und Betriebsbeamte - Thema der Quelle: Leistungsempfänger der Unfallversicherung und Aufgabe Krankenkassen - Inhalt: | 8 Punkte (jeweils 1, bei Inhalt 2) |
b) Einordnung in histor. ZSH | Entstehungszeit: im Zusammenhang mit den anderen Sozialgesetzen (1883: Krankenversicherung; 1889: Altersversicherung und Invalidenfürsorge) | 1 Punkt |
c) Beurteilung | - Fragestellung an die Quelle: -Beurteilung: | 1 Punkt Fragestellung 2Punkte Beurteilung und Begründung |
d) Überschrift | Unfallversicherungsgesetz | 1Punkt |
Inhalt | Bewertungs- einheiten | |
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Arbeitervereinigung | Werbeslogan: Begründung: „Nicht mit uns“ -Arbeiter gehören zu Bevölkerungsmehrheit und gehören zum politischen Meinungsbild dieser Zeit | 2 Punkte Slogan 2 Punkte Begründung |
Fabrikantenloge | Werbeslogan: Sozialistengesetz – endlich keine lästigen Übergriffe und Aufstände mehr – es lebe hoch. Begründung: | 2 Punkte Slogan 2 Punkte Begründung |
Bismarck-/ Kaisertreue | Werbeslogan: Keine Bedrohung mehr durch monachiezersetzende Mächte! Begründung: „Bedrohung“ – Sozialdemokratie, Sozialismus und Kommunismus als „Bedrohung“ wahrgenommen -> man suchte Weg, um diese als „monarchiezersetzende Mächte“ zu eliminieren | 2 Punkte Slogan 2 Punkte Begründung |
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